Calcium phosphoricum Anhang

[Becker/Tilch] Kind

Polarität Stabilität - Mobilität

Calcium phosphoricum. steht im Spannungsfeld zweier Pole: dem Pol des Calciums und dem Pol des Phosphats.

Das Element Calcium hat einen großen Bezug zum Thema Stabilität. Calcium als Ion dichtet im Organismus Membranen ab. Es sorgt bei der Herzmuskelerregung für eine stabile Phase.

Es ist ein Bremser, ein Stabilmacher. Am deutlichsten kennen wir das von Calc., bei dem es im Wesentlichen um Stabiliät in den vitalen Ernährungsverhältnissen geht.

Phosphat repräsentiert dagegen Energie, Schnelligkeit, Wachstum, Leichtigkeit, Unbeständigkeit, Überraschung, Freude, Spiel, Kindlichkeit, Licht, Illusion, Wunderglaube.

Der Archetyp des Phosphors ist der Engel: etwas Lichthaftes, Leichtes, Wunderbares, Phantastisches.

Stark Phosphor-geprägte Menschen haben häufig etwas Engelhaftes.

Von manchen Kindern sagt man, das ist ein richtiger Engel.

Das Calcium ist also etwas Irdisches, Stabiles, Festes, Sicheres,

Langsames, Unbewegliches, das Phosphat dagegen etwas Leichtes, nach oben Schwebendes, Immaterielles, Schnelles, Strahlungsartiges.

Der Stoff Calciumphosphat ist dementsprechend Ausdruck des Versuchs, die Spannung zwischen dem stabilen Calcium und dem beweglichen, sich in Strahlung auflösenden Phosphat zu vereinen.

Knochen

Im Organismus sitzt Calciumphophat ganz überwiegend im Knochen. Der Knochen vermittelt einerseits Festigkeit, Stabilität, und andererseits Bewegungsfähigkeit, Mobilität.

Der Knochen gibt uns Struktur - ohne ihn wären wir nichts als ein Haufen Wabbel! Der Schädelknochen oder die Rippen bieten Schutz; dort wäre der Calcium-Pol im Vordergrund. Die Knochen der Wirbelsäule und der

Beine vermitteln uns die Fähigkeit zu aufrechter Haltung und zur Fortbewegung.

Ohne Knochen geht es nicht. Die Knochen der Arme und Beine sind die feste Grundlage aller Handlungsfähigkeit. Bei den Gelenken steht die Bewegungsfähigkeit im Vordergrund, bei den Röhrenknochen die Stabilität.

Hin und her

Das Kinderlied "Hänschen klein" passt gut zu Calc-p. "Hänschen Klein ging allein in die weite Welt hinein" drückt das Verlangen zu reisen aus, das Verlangen sich fort zu bewegen. Dann aber "besinnt sich das Kind, eilt

nach Haus geschwind". Ein Schlüsselsymptom von Calc-p. ist das Bedürfnis fort zu gehen, wenn er zuhause ist, und nach Hause zu gehen, wenn er fort ist von zuhause: hin und her. Hin- und hergerissen zwischen dem

einen inneren Anteil, der in die Welt strahlen will, sich frei bewegen will und in der Phantasie alles mögliche Großartige erleben will (Phosphor), und der anderen inneren Tendenz, ich bin klein, ich kann das alleine gar

nicht, ich brauche den Schutz der Mutter, ich brauche die bergenden Verhältnisse (Calcium). Dass man weder ausschließlich in der Phantasie großartig sein kann, noch ausschließlich als materiell

Schutzbedürftiger leben kann, sondern dazwischen ausgespannt ist, darüber besteht bei Calc-p. große Unzufriedenheit.

Die Betonung der Pole kann dabei verschieden sein: der eine kann innerhalb dieses Spannungsfeldes überwiegend den Mangel an Stabilität erleben, der andere überwiegend den Mangel an Beweglichkeit, Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit.

Calc-p.-Kinder sind meist Kinder, die schnell stehen und laufen wollen, die schnell hoch hinaus wollen. Kaum zwei Jahre alt, und schon wollen sie auf den Schrank klettern. In der Literatur

wird die Betonung vor allem auf verlangsamte Entwicklung oder Zwergwuchs gelegt, aber in unserer Zeit spielt der Gegenpol des beschleunigten Wachstums wohl die größere Rolle.

Ebenso finden wir in der Literatur verspätete Zahnung. Das wäre ein Zeichen eines starken Calciumphosphatmangels, an dem man allerdings in unserer Gesellschaft fast nicht mehr leiden kann: wir haben eher das

gegenteilige Problem einer viel zu hohen Phosphatzufuhr mit der Nahrung (s.o.). Entsprechend ist für unsere Zeit der Gegenpol der verfrühten Zahnung viel typischer.

Heranwachsende Calc-p.-Kinder sind oft sehr ablenkbar, zerfahren, unkonzentriert und hypermotorisch.

Sie fangen vieles auf einmal an und sind an allem schnell interessiert, aber dann wird doch nichts Richtiges daraus. Sie sind mit der Aufmerksamkeit und der Aufnahmefähigkeit immer überall in der Außenwelt, aber nicht

zentriert bei sich.

Zappelphilip

Es gibt in unserer Gesellschaft eine erhebliche Phosphatbelastung durch die Nahrung: Coca Cola ist z.B. Phosphat pur. Darüber hinaus ist Phophat in vielen Nahrungsmitteln als Konservierungsstoff vertreten

(Wiener Würstchen, Salami, Wurst). Heute ist das Erscheinungsbild des hyperkinetischen, hypermotorischen Kindes sehr verbreitet, das zappelig und unruhig wird, sobald es Phophat über die Nahrung aufnimmt.

Der Zappelphilipp im Struwwelpeter hat eine runde und stabile Mutter (Calcium carbonicum) und einen dünnen, rothaarigen Vater (Phosphor). Das Kind ist also in eine Situation hineingeboren, die von der Polarität

zwischen Calcium und Phosphor geprägt ist. Es steht ständig unter Spannung, die sich in einem großen Bewegungsbedürfnis äußert, auch beim Essen. Irgendwann wird die Spannung nicht mehr gehalten, und es kommt

zum Bruch: in diesem Fall gehen allerdings keine Knochen, sondern lediglich Teller kaputt.

Für zappelige Kinder, die mit dem Stuhl wackeln, irgendwann umkippen und auf den Hinterkopf fallen, ist oftmals Calc-p. das Mittel. Der Stuhl trägt in sich dieselbe Polarität zwischen der Stabilität der irdischen Grundlage

und der Labilität eines wackeligen Hoch-hinaus-Strebens. Wenn also jemand öfter vom Stuhl fällt: Calc-p.

Angeber

Calcium phosphoricum-KindeT können auch vor anderen den Helden spielen, aber eigentlich Feiglinge sein. Ihren Schulfreunden erzählen sie, "heute Nacht hab ich einem Tiger den Hals umgedreht. Der hat ganz schön gewimmert!"

Sobald aber der kleine Dackel des Nachbarn angerannt kommt, laufen sie weg so schnell sie können: große Klappe, aber nicht viel dahinter.

Dies ist ebenfalls Ausdruck der Spannung zwischen dem Phosphat-Anteil mit seinen hochfliegenden Phantasien und Wünschen, wie man am liebsten wäre, und dem Calcium-Anteil mit seinen kindlichen Bedürfnissen

nach Beschützt sein, welche man sich aber nicht eingesteht. Geistig wollen solche Menschen oftmals hoch hinaus, aber körperlich sind sie kraftlos, ohne Ausdauer, erkältungsanfällig und müssen erkennen, dass sie doch nicht solche Helden sind, wie sie meinen. Die beschwerliche Realität des irdischen Knochendaseins holt sie immer wieder ein.

[Kebt]

During the growing period many children need this remedy. If the head is slow in forming, or do not keep pace with the growth of the child. Child losing flesh, slow learning to do things, slow learning to walk, or the legs

are not strong enough to support the body, or it is behind in mental development: Child flabby, shrunken, emaciated children.

Non-union of fractured bones, swollen condyles. Polypi of nose, rectum and uterus. Enlarged glands of the neck, groin and abdomen. Rachitis, with open fontanelles open, and diarrhoea, in emaciating children.

Rheumatic pains in the joints and limbs, < cold weather/in every cold change of weather. Pale waxy skin; anaemia. Growing pains nights in fast growing children.

Phthisical subjects. Diseases of bone. Easy ulceration. Itching, burning eruptions. Sensitive to cold. Sensitive to ajar.

The pains are shooting, drawing, aching, burning, pressing. It has a shaking chill that spreads downward. Dry heat in evening. Copious night sweats.

The complaints of this remedy generally > rest, come on during motion, and << exertion. Stiffness on moving in bed. General bodily weakness.

Numbness of many parts. Trembling. Fear brings on complaints; palpitation. Electric shock, so severe that the patient could not remain standing.

Epileptic spasms. Convulsions of children; but the remedy must be given when not in the convulsion to secure the best effect.

The mind shows above all a tired and weak brain. Feeble memory, and inability to sustain mental effort. Suffering in the head from mental exertion. Dreads mental exertion.

Sluggish mind. Imbecility. Feeble minded children. The child grasps the head with the hands and screams. Thinking of complaints causes them to appear or increase. Extremely fretful.

Ailments from bad news, grief, unrequited affections, vexation. She seeks solitude to commune with her thoughts and to shun the exertion of society. Discontented with his own surroundings and goes from place to place.

Vertigo: in cold wind, from mental and physical exertion, rising from sitting, when walking in cold air.

Head: symptoms still more striking. The dull headaches of school children—always come home from school with headache. The head is sensitive to ajar, to pressure, to the hat;

wants it washed in cold water; wants to be quiet and alone. Throbbing and burning in the head. Rheumatic headache, seems to be in the whole head, in cold weather, being out in the cold wind;

< at night/walking/exertion; Prevented hydrocephalus. Frontal headaches, and forehead and eyes < pressure of the hat. Perspiration of scalp; forehead cold to touch. Tearing pain in bones of

head. Cold occiput. Eczema of scalp. Ulcers of scalp.

Brain congestion + strabismus, diarrhoea, and losing flesh.

Eyes: < from reading in artificial light. Blurred. Soreness in eyeballs. Pains < thinking about them. Ulceration of cornea. Eyes feel hot. Easy lachrymation.

Sight: Glittering fiery circles before the eyes. Pain in eyes

Ears: Rheumatic tearing when the weather changes to cold. Ears very cold. Aching deep in ear. Enlarged, painful parotid plands. Eruption about the ears. Noises in ears after stool. Dry catarrh of the middle ear.

Nose: Chronic catarrh of the nose general symptoms agreeing. Polypi in the nose. Icy cold nose. Fluent coryza in a cold room, stopped in a warm room. Epistaxis.

Face: Pale, waxy, dirty. Rheumatic faceache in every cold spell of weather. Cold perspiration on face. Neuralgia of face at night, in cold air;

< exertion, > heat; sensitive to pressure (Mag-p. > heat and pressure). Dark blotches and pustules on the face. Swollen upper lip, painful, hard and burning.

Mouth: Teeth late coming in or decay soon. Sensitive to touch, pressure, or masticating. Complaints of teething children. Foul taste in mouth. Bitter taste in the morning.

Tongue coated in the morning/swollen, numb and stiff.

Throat: Growing children suffer from chronic throat troubles. Enlarged tonsils.

Every cold settles in the tonsils (Bar-c./Alum.). Much mucus in throat. Dryness in throat at night.

Stomach: Craves salt bacon and smoked meats. Strong appetite. Infants want to nurse all the time. Easily disordered stomach. Cold drinks, ice cream, fruits disorder the stomach,

causing pain or diarrhoea. (Violent) Pain in stomach after (least) food.

Eructations and nausea. Soreness in the stomach. Sour eructations, nausea and vomiting. Burning in the stomach. Nausea from scraping the larynx or throat. Vomiting in infants/children/in

pregnancy. Gnawing, empty feeling in the stomach.

Abdomen: After becoming chilled, pain in the liver, soreness, < after eating/by motion; wants to keep quiet. Stitching pains in the liver from breathing or sudden motion. Pulsating in the liver. Cutting pains in the spleen.

Sinking sensation in abdomen. Burning in the abdomen, rising up into the chest. Pain in the abdomen ameliorated by passing flatus Colic, followed by diarrhoea.

Ulceration of navel in infants. Motion in abdomen from flatus as from something alive. Abdomen large and flabby.

Tabes mesenterica with diarrhoea.

Rectum: Constipation, with difficult, hard stool. Bleeding from the rectum and anus during stool. Protruding piles so painful that he is kept in bed for weeks; pain intense standing,

walking from touch; > heat; with general sufferings, every sudden cold change of the weather. Piles itch and burn and discharge yellow pus. Itching of the anus in the evening. Stitching

pain in the anus, with or without hemorrhoids. Boils and abscesses about and near the anus, discharging blood and pus. Fistula in tuberculous subjects.

Fissured anus, with burning stitching pains.

Diarrhoea < least food/ Diarrhoea from fruit, ice cream, cold drinks or vexation. Diarrhoea in the morning in phthisical patients.

Stool: Green mucus and hot watery stools; white, mushy stools, copious, offensive flatus. Very offensive stools.

Bladder: Weak and irritable. Catarrh of the bladder. Frequent urging to urinate. Copious flow of urine. Pain in the neck of the bladder. Cutting in urethra. Stitching in prostate gland.

Pain in neck of the bladder before and after urinating. Aching in the empty bladder. This remedy has cured diabetes mellitus. Violent pain in the region of the kidneys.

Male organs: Sexual desire increased. Painful erections. It has cured many cases of chronic gonorrhoea when the discharge is gleety with sharp pains in the urethra and prostate gland.

Gonorrhceal rheuma of long standing and < in every cold change in the weather (Med.).

The woman has no better friend than Calc-p. Her sufferings at puberty when she is slow in maturing are often met by this medicine. From taking cold at first menstrual period often comes

a painful menstruation that lasts during menstrual life, unless cured by this remedy. Violent cramping in uterus and groin several hours before the flow starts, relieved after the flow has been

established. Pain make her cry out. Intense sexual excitement. Weak, sinking sensation in the pelvis.

Prolapsus of uterus during stool and micturition. Uterine polypus. Labor-like pains at the beginning of menstruation. Copious menstrual flow, with very dark clots and membranes.

Leucorrhea like white of egg day and night. Throbbing, titillating in external genitalia. Burning in the vagina and uterus during menses. Child refuses mother's milk. It may be given to a woman

who has brought forth one or two children that may be considered Calc-p. babies. The next child will be stronger and have a better constitution.

Voice and larynx: It is often observed that this patient scrapes, mucus from the larynx before he can talk or sing. Hoarseness, dry hacking cough day and night. Tubercular laryngitis.

Respiration: Suffocation on slight exertion, or on ascending stairs. In thin, pale, sickly people with dry, hacking cough < cold, damp weather in rheumatic constitutions. Yellow expectoration.

Stitching pains in the chest. Emaciation of the chest. Difficult expectoration. It is a very useful remedy in phthisis and blood spitting. Much sweat on the chest. Rattling in the chest with difficult expectoration, like Caust.

Soreness of the chest to touch. Palpitation, with trembling of the limbs.

Back and limbs: The back pains < in cold, stormy weather, attended with stiffness/< in the morning. The back is sensitive to draft. Pain in the back from lifting or straining. Curvature of spine. Tearing, shooting; tenderness and aching in the spine. Soreness in sacroiliac symphysis. Pain in lumbar region and sacrum at the menstrual period.

Rheumatic pains in the limbs in cold weather, < from motion, > rest and from heat. Trembling in all the limbs. Stiffness after resting, and in the morning. Aching in the bones, like growing pains. Gouty fingers and toes that become painful in cold weather. Ulcerative pains in the roots of the nails.

The most severe tearing, shooting pains in the lower limbs. The probable reason for this is that the lower limbs are always cold to the knees, and the cold parts are always the suffering parts.

Sharp pains in tendons of the lower limbs. Intense aching boring pains in the knees, and long bones. Pains in the tibia with soreness. Drawing pain in the tibia. Cramp in the calves. Ulcers on the legs; weak, chronic;

no granulation. Rheuma of the ankles. Caries of the os calcis. Stringing and shooting in the toes.

Sleep: Sleepy daytime and evening. Sleepless after going to bed until midnight or later. Very sleepy in the morning. Vivid dreams. Child cries out in sleep. Frightful dreams awaken with a start.

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