Crataegus oxyacantha Anhang 2
[M. Stoschitzky]
Crataegus oxyacantha,
der „spitzdornige“ Weißdorn (Synonym: Crat. laevigata), gehört, so wie sein monogyner,
„eingriffeliger“ Bruder zur Familie der Rosaceae, der Rosengewächse, und innerhalb der
Rosengewächse zur Unterfamilie der Maloidae, womit er
der allernächste Verwandte unseres Apfel- und Birnbaumes ist. (Die Wildformen
dieser beiden, die Holzäpfel und -birnen, tragen Dornen.) Es handelt sich dabei
um bis zu 12m hohe Bäume oder um Sträucher, die, fast in ganz Europa
verbreitet, in Laub- oder Mischwäldern, auf Steinriegeln und Schuttplätzen
heimisch sind, den Schatten lieben und gerne auf kalkhältigem, trockenem Boden
und in hügeligen Gegenden wachsen. In Amerika wurde Crat.
kultiviert. Blütezeit ist Mai bis Juni, und seine weißen Blüten verströmen auf
Grund ihres Trimethylamingehaltes einen unangenehmen
Duft. Die roten, eiförmigen Früchte wurden in Kriegszeiten als Mehl- und
Kaffeeersatz verwendet (woher sich der Beiname Mehlbeerbaum ableitet), sogar
Bier und Wein sollen daraus hergestellt worden sein. Als Inhaltsstoffe
enthalten Blätter, Blüten und Früchte Flavone und Flavonoide (Rutin, Hyperosid, Quercetin, Vitexin u.a.), Crataegussäure (Triterpensäuregemisch),
Crataegolsäure, Guanin, Adenin u.a. in unterschiedlicher
Verteilung. In den Früchten finden sich außerdem Gerbstoffe, Farbstoffe und
Vitamine.
Die Verwendung von Crataegus als Heilpflanze ist alles andere als neu. Bereits um 60 v. Chr. schrieb der griechische Gelehrte DIOSKURIDES, Weißdorn sei in der Lage, Durchfälle und den Fluß der Frau einzustellen. Die Kenntnis seiner „Kraft“ -das Wort Crataegus leitet sich vermutlich von dem griechischen Wort Krataios ab, was soviel wie fest, stark, kräftig bedeutet- ist auch im Aberglauben und in der Zauberei verwurzelt: „Besprochenes“ Wasser in einer Flasche durfte nur mit einem Stöpsel aus Weißdornholz verschlossen werden, nur der war in der Lage, Zauberkräfte zu bannen. In der Volksmedizin fand Crataegus auf Grund seiner adstringierenden Wirkung bei Diarrhoen, Ruhr und ähnlichem, aber auch als Husten- und Fiebermittel Verwendung.
Die feingestoßenen
Wurzeln, als Umschlag aufgelegt, sollten Splitter und Dornen herausziehen und
Geburten einleiten können. Belegt ist auch, daß Quercetanus, der Leibarzt des französischen Königs Henry
IV, seinem Patienten Weißdornfrüchtesirup verordnete. Allerdings finden sich keine
Angaben über die damals verwendeten Arten, und derer gibt es angeblich allein
in Europa über 50 verschiedene. Erst Carl VON LINNÉ machte mit der Einführung
der binären Nomenklatur genauere Angaben möglich und beschrieb den Weißdorn im
Jahre 1753 als Crataegus oxyacantha. Die weitere
Unterteilung in C. oxyacantha L. (heute synonym, wie
oben erwähnt, als laevigata geführt) und in C. monogyna JACQ. vollzog JACQUIN Ende des 18. Jahrhunderts,
wobei diese zwei Arten nicht immer exakt zu trennen sind, da sie gerne bastardisieren. Erst rund hundert Jahre nach WITHERINGs Arbeit über Digitalis
führte der irische Arzt Dr. GREEN die Arznei sozusagen offiziell in die Medizin
ein (so steht es im CLARKE). Angeblich hatte er aber zeitlebens ein strenges
Geheimnis um die Arznei, mit der er größte Erfolge bei der Behandlung
verschiedener Herzkrankheiten hatte, gemacht; und erst im Jahre 1894, nach
seinem Tod -da konnte er es dann nicht mehr verhindern- wurde der Name des
Mittels bekannt. In den nächsten Jahren fand Crataegus oxyacantha
in Amerika und Frankreich als Herzmittel Anerkennung. In Deutschland, wo es in
der Allopathie anscheinend kaum Beachtung fand, führte erst 1900, auf dem
internationalen homöopathischen Kongreß in Paris, ein
Referat des Franzosen Dr. ARNULPHY zu seiner Verbreitung.
Als „die wertvollste Entdeckung
des 19. Jahrhunderts“ (D.J. CLEMENT, Kansas City) wurde es von einigen Autoren
als auch dann noch wirksam gepriesen, wenn alle anderen in Frage kommenden
Herzarzneien, inklusive Digitalis, versagt hatten
und/oder es könne auch das Ansprechen des Herzens auf Digitalis
steigern oder sogar bewirken. Sein großer Vorteil gegenüber Digitalis
liegt auf jeden Fall in seiner völligen Ungiftigkeit. Vor allem bei
Herzschwäche, aber auch bei Arrhythmien, Klappenschäden, Angina pectoris, Myocarditis, Pericarditis
(angeblich hat es keinen Einfluß auf das Endocard), Tachycardie,
Wassersucht, Hypertonie, Herzhypertrohie, sowie bei
funktionellen Herzbeschwerden brachte es laut Dr. George ROYAL beste Erfolge.
BOERICKE setzte es zusätzlich bei allgemeiner Zirkulationsschwäche,
Arteriosklerose und bei juvenilem Diabetes ein. DEWEY betont vor allem die
Folgen von Rheumatismus, CLARKE und BLACKWOOD wiederum Fettherz, Anämie und
Schlaflosigkeit als Indikationen. APPENRODT hatte gute Erfolge bei vielen
unbestimmten Herzbeschwerden, sowie bei den sogenannten toxischen
Herzmuskelschäden nach Scharlach, Diphterie und
Virusgrippe. Andere Autoren, wie HINDSDALE, halten Crataegus oxyacantha bei fortgeschrittenen Herzerkrankungen mit Dekompensationszeichen für wirkungslos, was auch der dann gängigen
schulmedizinischen Lehrmeinung entspricht.
In jüngster Zeit erfährt Crataegus
oxyacantha in der Schulmedizin wieder eine
Renaissance. Erst 1993 wurden Studien veröffentlicht, die die langjährigen
klinischen Erfahrungen experimentell untermauern. Crataegus oxyacantha
(es wurden standardisierte Präparate verwendet und als wirksame Inhaltsstoffe Procyanide und Flavonoide genannt
– wieweit diese Präparate der homöopathischen Urtinktur ähnlich sind, kann ich
nicht sagen) hat positiv inotrope Wirkung auf Vorhof-
und Papillarmuskulatur, verringert den koronaren
Widerstand, was zu einer erhöhten koronaren Perfusionsrate
führt, und es kann die Häufigkeit von Reperfusionsarrhythmien
(also Kammerflimmern oder ventrikulären Tachykardien nach erfolgreich lysierten
Verschlüssen von Herzkranzarterien) deutlich vermindern. Nicht kann es, laut
diesen Untersuchungen, die Herzfrequnz senken, wohl
aber den Blutdruck.
Die homöopathischen Indikationen,
auf die sich CLARKE in seinem Dictionary of Practical Mat. Med. bezieht, stammen, abgesehen von seinen
eigenen Erfahrungen, von der ersten richtigen (also am gesunden Menschen
durchgeführten) AMP mit Crataegus oxyacantha von
COWPERTHWAITE und BROWN im Jahr 1900 mit 14 Prüfern, sowie von einem
Selbstversuch von DUNCAN: Reizbar*, mürrisch, traurig. Hastiges, unruhiges
Gefühl; mit schnellem Puls. Blutandrang zum Kopf mit geistiger Verwirrung;
gefolgt von einem Gefühl geistiger Ruhe und Stille. Nausea.
Verdauungsbeschwerden und geistige Erschöpfung bei Herzinsuffizienz. Ohnmacht
und Kollaps*. Herzinsuffizienz bei Hypertrophie und Klappenfehlern. Herzklopfen
und schneller Puls*. Angina pectoris, Schmerzen über und links vom Magen, Puls
hart und kräftig; Symptome bei Herzhypertrophie; sehr empfindlicher Fleck links
der Wirbelsäule. Herzhypertrophie als Folge von Überanstrengung; durch
alkoholische, sexuelle oder andere Exzesse. Herzversagen während Typhus.
Herzwassersucht. (Nur in den 3 mit * bezeichneten Rubriken konnte ich Crataegus
im Synth. Rep. finden.)
Dr. ASSMANN (Literaturangabe siehe
unten) zitiert noch 3 weitere, ebenso wie die ersten, amerikanische Prüfungen,
die auch interessante Symptome brachten:
1908, Dr. CLAUD, A. BURRET und Dr.
DEWEY (2 Prüfer): Einige Minuten dauernde Schwindelanfälle mit schwachem Puls.
Langsamer, fester Puls. Bei beiden Prüfern trat Lufthunger auf, die Fenster mußten geöffnet werden.
1910, Dr. HINDSDALE (3 Prüfer):
Hier wurden nur Symptome vermerkt, die bei allen 3 Prüfern auftraten:
Pulsverlangsamung. Pulsus dicrotus
und Pulsus inaequalis.
Senkung des Blutdrucks. Starke Schweißbildung an Handinnenflächen. Blaßrote Flecken, die später weißlich schuppten, im Nacken,
in den Achselhöhlen und am Kinn; < durch Hitze und Schweiß, > durch
Waschen. Schießender Schmerz unter der linken Schlüsselbeinmitte. Dumpfer
Schmerz in der Lendengegend, > bei Druck, < beim Aufstehen. Schießende
Schmerzen im linkem Bein, in der linken Hüfte, im linken Knie und im Fußgelenk,
< durch Gehen, > beim Ausstrecken des Beines. Dumpfer Kopfschmerz über
den Augen, schlimmer links < bei Bewegung. Bindehautentzündung beider Augen,
brennende Schmerzen vor allem in den Augenwinkeln, < in kalter Luft, die zum
Augentränen führt. Trockenes Brennen im Hals mit trockenem, krampfartigem
Husten durch Kitzeln. Wäßrige Absonderung aus der
Nase. Sehr müde abends, unruhiger Schlaf, dauerndes Drehen und Wenden. Langer
Morgenschlaf, ohne das Gefühl ausgeschlafen zu sein. Geistige Stumpfheit; keine
Lust zu geistigen Arbeiten und zum Studieren. Blähungen. Übelkeit, Völlegefühl
und Schwere im Magen.
1910, Veröffentlichung im Medical Century (2 Prüfer):
Schwindel, besonders nach dem Aufstehen < beim schnellen Wenden des Kopfes. Pulsus irregularis. Unbehagen in
Herzgegend < durch Bewegung. Gefühl wie Gewicht auf der Brust. Blähungen.
1929/30, Dr. ASSMANN, Dresden (9
Prüfer, davon 4 ohne Symptome): Zusammenfassung: Mattigkeit, Müdigkeit,
Deprimiertheit. Arbeitsunlust. Benommenheit. Geordnetes Denken und Rechnen
erschwert. Schwindel < Bücken und Kopfdrehen. Schwere in allen Gliedern,
Zerschlagenheitsgefühl. Guter Schlaf, erschwertes Einschlafen, unruhiger Schlaf
mit unruhigen Träumen. Stirnkopfschmerz, meist links. Starke Kopfkongestion. Klopfender, bohrender Kopfschmerz <
Bewegung. Druck über den Augen, im Kopf und in linker Schläfe. Zucken im linken
Augenlid. Parästhesien im linken Scheitelbein. Halskratzen. Schmerzen, Druck
und Röte des Gaumens und Schluckbeschwerden. Schnupfen. Appetitlos. Vermehrter
Stuhlgang. Breiige Diarrhoe mit starkem Drang. Druck
im Rektum. Blähungen und Luftaufstoßen. Kneifender Schmerz in Colon ascendens und transversum. Afterjucken und Vordrängen der Hämorrhoiden.
Dauernder leichter Stuhldrang. Brechreiz. Puls irregulär, langsam, Herzklopfen,
Extrasystolen. Brustbeklemmung bei geringer körperlicher Anstrengung.
Krampfartiger Schmerz in der Herzgegend, ausstrahlend in den linken Arm bis in
die Fingerspitzen. Druck über Herz und Herzspitze. Schmerz hinter Sternum und linker Brust, auch mit Husten. Blutdruckerniedrigung.
Trockener Husten. Nachts quälender Hustenanfall mit starkem Schwitzen.
Schmerzen in Nacken und Rücken. Ziehen zwischen den Schulterblättern. Kribbeln
im Bereich des linken Schulterblattes. Schmerzen in linkem Fuß, Kniegelenk und
Schulter. Pelziges Gefühl der Fingerspitzen. Steifigkeit des linken Armes.
Allgemeine Muskelsteifheit. Brennen der Harnröhre mit Harndrang. Druck in der Fossa navicularis. Häufige, aber
sehr spärliche Miktionen. Pollakisurie. Einrisse
zwischen Nagel und Fingerkuppe. (– Das Symptom: „Gefühl, das Herz sei zu groß“,
welches MEZGER anführt und sich dabei auf Assmann beruft, und nach MEZGER
andere, die sich dann auf MEZGER berufen, konnte ich in den Artikeln von
ASSMANN nicht finden.)
>: in Ruhe und frischer Luft;
<: im warmen Raum und bei Bewegung;
Bei allen Prüfungen wurden
Urtinktur oder Potenzen bis höchstens zur D3 verabreicht, wobei ASSMANN
berichtet, daß die Potenzen entweder gar keine oder
schwächere bzw erst später einsetztende
Wirkung hätten. Die Arzneien wurden entweder aus den frischen, reifen Früchten
(Crataegus oxyacantha e baccis),
aus den frischen blühenden Zweigspitzen – und zwar aus Blättern und Blüten –
(Crataegus oxyacantha e floribus) hergestellt, oder
aus Blüten, Blättern und Früchten, wobei hier Dr. ASSMANN der ersten dieser
drei Präparationen die stärkste Wirkung einräumt.
Eine Hochpotenzheilung wird von
ASSMANN nur ein einziges Mal (Dr. Julia H. BASS, Texas), und zwar als Kuriosum
und mit großer Skepsis erwähnt, die Einzelheiten werden nicht angeführt. Dr.
APPENRODT sieht diese Frage differenzierter. Seiner Erfahrung nach ist die
Wirkung von Crataegus oxyacantha ohne präzises AMB,
sozusagen nur als bewährtes Herzmittel, in der Urtinktur am stärksten (und da
als i.v. Injektion); bei Verschreibung nach
umfassender Symptomatik aber, im homöopathischen Sinn, zeigten auch die hohen
und höchsten Potenzen beste Wirkung.
Die Arzneiprüfung:
Im Winter 92/93 führten wir im
Rahmen unseres Arbeitskreises eine Arzneimittelprüfung mit einer solchen
Hochpotenz, und zwar einer C30, durch. Die Arznei, die wir von Frau Mag.
BRUNNER (Salzburg) bezogen, wurde aus den frischen Blüten und Blättern, sowie
aus den Früchten von Crataegus oxyacantha hergestellt
(Crataegus oxyacantha ex herba
et fructibus; nach ASSMANN hat diese Arznei nur
schwache Wirkung). Der Vollständigkeit halber finden Sie im Anschluß
an diesen Artikel den genauen Herstellungsvorgang, nach dem Frau Mag. BRUNNER
die Arznei anfertigte. Da ich selbst (damals hochschwanger) an der Prüfung
nicht teilnahm und mich auf die Organisation beschränkte, konnten wir sie,
wissenschaftlich gesehen, „einfach blind“ durchführen. Placebokontrolliert ist
die Prüfung im streng wissenschaftlichen Sinn nicht (dazu war mir die geringe
Teilnehmerzahl einfach zu schade), allerdings ließ ich die Prüfer im Glauben
entweder Placebo oder eine Arznei zu erhalten.
Es nahmen 6 Prüfer teil (4
männliche, 2 weibliche), das Durchschnittsalter betrug 38 (33–49) Jahre, Prüfer
(1) bis (5) sind Rechtshänder, Prüfer (6) ist als umgelernter Linkshänder
beidhändig, (möglicherweise für die Seitigkeit von
Bedeutung) und sie fühlten sich zum Zeitpunkt der Einnahme (lediglich bei dem
Prüfer 4 fanden sich ein leichter Fließschnupfen und zwei Aphthen
im Mund) körperlich, seelisch und geistig gesund.
Bezüglich der Einnahmemodalitäten
folgten wir insofern nicht exakt den Anweisungen von Dr. GLÜCK als, nach einer
einmaligen Einnahme von 5 Globuli, eine Wiederholung
der Dosis (in Wasser gelöst, schluckweise) nicht nur bei Nichtauftreten von
Symptomen innerhalb einer Woche, sondern mehr nach Gutdünken der Prüfer
erfolgte.
Einnahmemodalitäten im einzelnen:
Prüfer (1):
d 0: 11 Uhr --> 5 Globuli, bei Einnahme gesund
Prüfer (2):
d 0: 6 Uhr 30 --> 5 Globuli,
d 11: 6 Uhr 15 --> 5 Globuli in ¼l Wasser schluckweise über den Tag verteilt,
bei Einnahme gesund
(d 11=d 0')
Prüfer (3):
d 0: 7 Uhr 30 --> 5 Globuli, gesund
d 43: abends neuerlich 5 Globuli (d 43= d 0')
Prüfer (4):
d 1: 22 Uhr --> 5 Globuli, es bestehen bei der Einnahme ein leichter
Fließschnupfen und zwei Aphten im Mund
d 13 = d 1' --> 5 Globuli in ¼l Wasser aufgelöst und von 12 Uhr bis 22 Uhr
stündlich ein Schluck
d 14 = d 2' --> von 7 Uhr 30 bis 20
Uhr 30 stündlich je ein Schluck
d 15 = d 3' --> von 6 Uhr 30 bis 22
Uhr 45 stündlich je ein Schluck
Prüfer (5):
d 0: 11 Uhr --> 5 Globuli, bei Einnahme gesund
d 14 = d 0' um 22 Uhr --> 5 Globuli, gesund
Prüfer (6):
d 0: 6 Uhr --> 5 Globuli,
bei Einnahme gesund
Nachbeobachtungszeit:
Prüfer (1):
20 Tage
Prüfer (2):
53 Tage (11 Tage nach der ersten, 42
Tage nach der zweiten Einnahme, diese Tage sind mit ' gekennzeichnet)
Prüfer (3):
94 Tage vom Tag der ersten Einnahme weg
(43 Tage nach der ersten, 51 Tage nach der zweiten Einnahme, diese Tage sind
mit ' gekennzeichnet)
Prüfer (4):
57 Tage vom Tag der ersten Einnahme weg
(12 Tage nach der ersten, 45 Tage nach der zweiten Einnahme, diese Tage sind
mit ' gekennzeichnet); von Tag 47 an keine Symptome mehr
Prüfer (5):
56 Tage vom Tag der ersten Einnahme weg
(14 Tage nach der ersten und 42 Tage nach der zweiten Einnahme, wieder mit '
gekennzeichnet), von Tag 18' weg keine Symptome mehr beobachtet
Prüfer (6):
34 Tage, von Tag 20 weg keine Symptome
mehr beobachtet
Die Symptome sind durchnumeriert;
„d“ steht für den Tag des Auftretens.
Psychische Symptome:
(2)
1 trotz wenig Schlaf keine Müdigkeit (d
1, 3, 5, 28', 29', 30', 25', 40') unüblich *
2 auffallend positive Grundeinstellung
(d 1, 2, 9, 29') *
3 Schaffensdrang; auffallend (d 3) *
4 auffallend gute Leistungsfähigkeit (d
5, 6, 9, 14', 21', 28') *
5 Müdigkeit tagsüber, besonders
morgens; eher üblich *# (d 8, 9, 2', 7', 8', 24', 25', 36', 42')
6 eher mürrisch (d 8', 9', 18');
unüblich *#
7 allgemeine Unzufriedenheit mit der eigenen
Situation. (leidet auch wieder unter der Trennung von der Tochter) (d 18')
(1)
8 Stimmung sehr gut, besser als in
letzter Zeit (d 3) *
9 fühle mich total überfordert (d 4); *
10 sehr müde (d 4, 6, 8, 14) *#
11 innerlich sehr nervös (d 6); neu *#
12 schwerfällig im Denken (d 7); neu *#
13 lustlos (d 7, 9, 10); ganz untypisch
für Prüferin
14 arbeitsscheu (völlig ungewohntes
Symptom) (d 9) **#
(3)
15 Konzentrationsschwierigkeiten, ein
müdes Hirn, nach dem Mittagessen, bekanntes Symptom, aber besonders stark (d 0,
3) *#
16 gut in Form (d 15) *
17 fühlt sich erholungsbedürftig,
möchte ihre Ruhe haben (d ca. 39) *
18 kann trotz zuwenig Schlaf ihren
Alltag gut bewältigen (d 7', 30')*
19 „es graut mir vor mir selber“ (die
Prüferin hatte in der Nacht die Regel bekommen und das Bett angeblutet (d 21')
20 unruhig, eifersüchtig, mißtrauisch, es zieht sie immer wieder nach Hause zurück;
für die Prüferin auf Grund der damaligen Verhältnisse erklärbar (d 30' bis ca 47')
(5) 21 innere Unruhe, mittags (d 2, 3, 4, 7'); *#
22 ärgerlich, mürrisch (d 2, 3, 7')
Symptome 21 und 22 sind dem Prüfer zwar bekannt, traten aber bisher eigentlich
nur in Belastungssituationen auf. *#
23 Arbeitsunlust (d ?); bekannt **#
(6)
24 Angstgefühl (völlig unbegründet),
als ob eine große,wirtschaftliche Katastrophe auf ihn
zukäme, oder auf jeden Fall etwas Bedrohliches bevorstünde, das er nicht
beeinflussen kann. Am d 3 den ganzen Tag über, zusammen mit Beklemmungsgefühl,
am d 4 Angstgefühl schwächer, aber den ganzen Tag über, d 5 idem, langsam
wieder abflauend bis d 7; völlig neues Symptom (von d 5–7 zusätzlich
Herzbeschwerden, siehe Symptom 91)
25 sehr optimistisch (d 8) *
26 Unlustgefühl bei geistiger Arbeit (d
11) Überarbeitung ? Trotzdem eher ungewöhnlich **#
Schwindel:
(5)
27 leichtes Schwindelgefühl, bei
Kopfschmerzen, siehe Symptom 36 (d2')
Kopf:
(2)
28 leichter Stirnkopfschmerz (dumpf),
morgens von 7–9 Uhr, besser in frischer Luft (d 2', 24'); neues Symptom ****#
29 morgens dumpfes Gefühl im Kopf
(gemeinsam mit Symptom 40 und 41), bis ungefähr 11 Uhr, besser nach Essen (d
13'); bekannt
(4)
30 linksseitiger Kopfschmerz von 12 bis
ca 14 Uhr (d 4)
31 heftige, dumpfe Stirnkopfschmerzen
beim Erwachen um ca 5 Uhr, welche bis zum Nachmittag
anhalten, < durch Erschütterung und Bewegung, > in Ruhe (d 9); neu ****#
32 leichter, klopfender Kopfschmerz im
Bereich der rechten Schläfe, schlechter bei Bewegung (d 4', 10', 19'); bekannt
#
33 dumpfer Kopfschmerz am Vormittag,
Bewegung verschlechtert, besser beim Öffnen des Mundes (d 31'); neu
(3)
34 bewegungsabhängiger Schmerz im
Bereich der rechten Stirn, strahlt hinter das rechte Ohr aus, bis in den
rechten Nacken, Gegendruck auf die Stirn tut gut, wird nach Einnahme eines
Aspirin bis am Abend leichter (d 9); neu ****#
(5)
35 leichte Kopfschmerzen im
Stirnbereich, beständig, dumpf, besser durch „Massage“ der Stirn (wird als
angenehm empfunden), hatte ähnliche Beschwerden bereits öfters, in Kombination
mit Gefühl einer Leere im Kopf (d 2) ****#
36 gleicher Kopfschmerz, aber mit
leichtem Schwindel, schlechter beim Bücken (d 2'); nicht sicher neu
37 nach Wind und Zugluft tagsüber im
Freien, am Abend (d 11) Kopfschmerzen im Nacken beim Hinlegen und Druck im
Bereich der linken Schläfe und des linken Auges; nachts um ½4 Uhr mit
behinderter Nasenatmung aufgewacht, nur noch unruhiger Schlaf, Kältegefühl am
ganzen Körper, kein Fieber. Um 9 Uhr 1 Glob. Nux vom. D30 (d 12), bessert. Neues Symptom
(6)
38 Kopfschmerzen beim Aufwachen, rechts
im Hinterkopf beginnend am Vormittag dann über der Stirn, ****# pochend;
begleitet von Augenflimmern und Übelkeit; > um ca. 18 Uhr (d 19) entspricht
einem dem Prüfer gut bekannten Migräneanfall
Augen, Sehen:
(2)
39 morgendliche Lidödeme, Oberlid mehr
als Unterlid, bis mindestens Mittag andauernd (d 1', 2', 4', 22', 23', 36');
neues Symptom #
40 schwere Augenlider, gemeinsam mit
Symptomen 41 und 29
41 Gefühl, die Sehschärfe sei
vermindert (d 13'); bekannt *
(3)
42 am Nachmittag plötzliche, ungewohnte
Sehschwäche * mit
43 Flimmern * im linken Gesichtsfeld
und gemeinsam mit Symptom 34 (alle: d 9, Symptom 42 auch an d 39), bisher sehr
selten gehabt
44 Sehen von Kreisen vor dem rechten
Auge, im Rahmen einer Migräneattacke, vor dem Kopfschmerz (d 39); neu
45 Schmerzen über dem linken Auge,
erzwungene Anspannung und Konzentration bessern (d 39); neu #
(5)
46 am d 9' abends Fremdkörpergefühl im
linken Auge, d 10' morgens linkes Auge gerötet und starkes Fremdkörpergefühl,
leichter Schmerz bis zur linken Schläfe, > durch Druck auf äußeren
Augenwinkel links; am d 11' keine Rötung mehr, aber den ganzen Tag das
Fremdkörpergefühl; bisher ganz selten gehabt (1–2´) #
(6)
47 Flimmern vor den Augen (d 19); im
Rahmen einer Migräne, bekannt *
Ohren, Hören:
(4)
48 beide Ohren sind verschlagen (d 6');
bekannt
49 Knacken in den Ohren beim Schlucken
(d 6'); bekannt
(3)
50 Gefühl als höre sie schlechter, vor
allem leise Geräusche (z.B. beim Abhören oder Blutdruckmessen) (d 21'), das
daraufhin durchgeführte Audiogramm war o.B. Neues
Symptom
(5)
51 leises, klingendes Ohrgeräusch (d
2'); neu
Nase:
(2)
52 trockene Nasenschleimhaut; an sich
bekanntes Symptom, jedoch sonst nie in dieser Stärke (d 1', 2', 5', 7', 9',
12', 16', 23', 28', 29', 30')
53 Krusten in der Nase, teilweise
blutig tingiert; (d 1', 2', 5', 9')
(1)
54 Niesen ohne Schnupfen (d 1); neu
55 Beißen in der Nase (d 1); neu
(3)
56 hartnäckiger Schnupfen, auch NNH
betroffen, spuckt dickes, gelbes Sekret aus, das den Rachen hinunter rinnt.
Nase immer wieder verstopft (d 30', ff) – ungewöhnlich
(5)
57 behinderte Nasenatmung bei Erwachen
um ½4 Uhr morgens (am Vortag Wind und Zugluft ausgesetzt) (d 12); neu
58 Schnupfen, Nase beginnt zu rinnen (d
16', 17'); bekannt
Gesicht:
(4)
59 Entstehen einer Fieberblase an der
Mitte der Oberlippe mit brennenden, juckenden Schmerzen am d 21', am d 22'
zusätzlich Gefühl von Wundsein an der Oberlippe und Entstehung eines Geschwürs
mit honiggelben Belegen; Zunahme des Geschwürs in Breite und Tiefe bis d 25' (Durchm.: ca 1cm), Heilungsbeginn
am d 27', ab d 28' keine Schmerzen mehr, am d 30' Geschwür abgeheilt. Noch nie
und auch seither nie mehr gehabt.
Mund
(4)
60 Gefühl des Wundseins und Brennen an
der Zungenspitze (d 22', 23'); neu
(5)
61 eine Aphthe
am linken Zungenrand (d 2'); die letzte Aphthe trat
vor langer Zeit, während der Schulzeit, auf
Zähne
(2)
62 sehr empfindliche Zähne und
Zahnhälse, besonders die Schneidezähne (Empfindlichkeit auf Kälte, Hitze und
auf die Berührung mit der Zunge) (d 15', 16', 17'), neu
Hals, äußerer Hals:
(2)
63 Schmerzen im Bereich der HWS bei
extremer Rotation, nachts bei Schlaf in Bauchlage, auch tagsüber, fast immer
besser durch fortgesetzte Bewegung (HWS-Gymnastik);
Anmerkung: Status post Schleudertrauma vor 2 Monaten bei VU; die
Schmerzsymptomatik war aber bereits wesentlich besser; (d 7, 10, 4', 10', 11',
12', 15', 16', 20', 22', 24', 30', 31', 37', 39', 42')
(4)
64 Schluckbeschwerden im Hals rechts,
am Abend (d 13'); neu
Magen
(2)
65 Magenschmerzen, wie gewohnt unter Streß, > nach dem Essen; einmal allerdings auch ohne
wesentlichen Streß: Drückend, brennend
(Nüchternschmerz, besonders um 11 Uhr vormittags) (d 6, 8, 0', 40', 42')
66 kein Verlangen nach kaltem Wasser in
der Nacht (Anmerkung aus der Anamnese: Der Prüfer hatte bisher ein
ausgesprochen starkes Verlangen nach kaltem Wasser nachts, sodaß
er ohne eine Flasche Mineralwasser neben seinem Bett nicht einschlafen konnte),
dieses fehlende Verlangen blieb auch nach der AMP bestehen (d 3, 8, 9, 10, 1',
3', 5', 8', 11', 16', 22', 24', 29', 32', 35')
67 Verlangen nach Alkohol (Wein), der
entspannt und beruhigt (d 19')
68 Unverträglichkeit von Alkohol
(Wein), schmeckt auch nicht trotz guter Qualität (d 35')
(1)
69 Appetit vermindert (habe aber auch
keine Zeit zum Essen) (d 3); eher ungewöhnlich #
(6)
70 Übelkeit, im Rahmen der Migräne,
bekanntes Symptom (d 19)
Abdomen:
(2)
71 Meteorismus (aufgeblähter Oberbauch,
kaum Abgang von Winden), vor allem vormittags zwischen 9 und 11 Uhr, Druck wird
schlecht vertragen (d 1, 2, 4, 8, 9, 32', 33', 38'); ****# ungewöhnlich
(1)
72 Bauch- (bzw. Unterbauch-) schmerzen
unter Schmierblutung, weniger stark als sonst (d 7, 8, 9)
(3)
73 schmerzhafte Blähungen nach dem
Mittagessen, besser nach Stuhlgang (d 0, 1' ,7'); bekannt ****#
74 heftige Darmaktivität mit rumorenden
Geräuschen nach dem Mittagessen, ohne Schmerzen (d 1, 1'); bekannt
75 vormittags Anschwellen des Bauches
mit Blähungen, die beengende Hose wird schlecht toleriert, endgültige Besserung
erst mit Einsetzen der Regel (d 1', 7', 21', 30'); neu
76 Probleme mit dem Darm: ****#
Meteorismus, übelriechende * Winde, Bauchschmerzen, > nach einigen Tabletten
Motilium. (Die Prüferin führt diese Beschwerden auf
den Genuß des selbst gemachten Apfelsaftes zurück,
der aber bisher vertragen wurde (d 27, 28)
(5)
77 Blähungen ****#, übelriechende *,
„heiße“ Winde (d 6, 2', 10'); ungewöhnlich
Rectum:
(2)
78 Obstipation (wenig, harter Stuhl),
trotz ballaststoffreicher Ernährung (d 3', 4', 5', 8', 9', 12', 17', 19', 21',
22', 23', 24', 25', 31', 42'); bisher nie gekannt *
79 Defäkation
schmerzhaft, evtl. eine Analfissur; (d 8', 22', 23')
(4)
80 Obstipation (d 5') *
81 Afterjucken und -brennen nach dem
Stuhlgang, Wasserspülung >, bisher nur nach dem Genuß
scharfer Speisen bekannt gewesen, diesmal aber ohne diesen aufgetreten (d 3, 4,
5, 6); am Nachmittag, nach Stuhlgang (d 3', 6', 12', 13') #
Harnorgane:
(4)
82 gehäufter Harndrang; leichter,
geruchloser (wasserähnlicher) Harn, auch nachts (d 11'); bekannt
(5)
83 Brennen und Druck zu Beginn des
Urinierens am Harnröhrenende (Fossa
navicularis) (d 10, 11); völlig neues Symptom #
Genitalia:
(1)
84 Schmierblutung 10 Tage vor Termin
(war noch nie da, Regel, sonst ganz exakt im 30-Tagezyklus) (von d 5 bis d 10)
85 Regelblutung 4 Tage früher und
wesentlich stärker * (es rinnt unaufhörlich, tagsüber und nachts), aber viel
kürzer als sonst (d 11 bis 14)
(3)
86 Regel viel stärker als sonst, aber
keine endlose Schmierblutung nachher, wie sonst üblich (ab d 15) *
Atmung:
(5)
87 Gefühl zu wenig Luft zu bekommen mit
dem Verlangen immer wieder bewußt durchzuatmen um das
Beklemmungsgefühl in der Brust zu bessern, gelingt oft erst nach mehrmaligen
Versuchen (d 5' bis d 11') #
Brust:
(3)
88 gehäufte Tachycardieattacken
in Anspannungsphasen, schon öfter gehabt, verschwinden durch Atemübungen wieder
(d 39) #
(5)
89 Beklemmungsgefühl in der Brust mehr
als im Rücken, leichter Schmerz und Druck, muß immer
wieder bewußt tief durchatmen, geht aber oft erst
nach mehrmaligen Versuchen (Beginn am d 5', d 6' idem, d 7' zusätzlich
Schmerzen im Schultergürtel und im Rücken beim Sitzen, > beim Hinlegen; d 8'
Beklemmungsgefühl idem; d 9' etwas schwächer; an d 10 noch immer vorhanden,
noch immer das Gefühl zuwenig Luft zu bekommen; d 11' idem); diese Symptomatik
(Beklemmungen, Druck auf der Brust) ist dem Prüfer bekannt, so stark waren die
Symptome allerdings noch nie. *#
(6)
90 Beklemmungsgefühl – neues Symptom (d
3) *#
91 „Herzsensationen“: Abends plötzlich
(ohne vorhergehende, die Beschwerden erklärende Ereignisse) sehr unangenehme
Herzsensationen, mit großer Angst (Symptom 24) Unregelmäßiger Herzschlag #,
dann wieder starkes Herzklopfen #, Extrasystolen # ; starkes Verlangen sich
zusammenzukauern und nur ja nicht zu rühren (Vergleich mit Totstellreflex);
das als Antidot versuchte Coffein bessert nicht (d
5);
d 6: Herzsensationen halten an, aber
schwächer; d 7: „Ich spüre nur mehr, daß ich ein Herz
habe.“ Diese Beschwerden waren dem Prüfer bisher völlig unbekannt. Im Anschluß an die AMP (d34) wurde ein EKG durchgeführt,
welches völlig altersentsprechend und unverändert zum
2 a alten Vorbefund war.
Rücken:
(2)
92 ohne ersichtlichen Grund Gefühl
einer vollkommen „steifen“ Wirbelsäule, besonders im LWS-Bereich.
Versuchte Dehnungsübungen sind schmerzhaft (d 39'); bisher selten gehabt
(1)
93 Rückenschmerzen, lumbosacral,
(ziehend) während der Schmierblutung jede Nacht, so als ob die Regel kommen
wollte, morgens waren die Schmerzen weg (d 5 bis d 10); neu
94 während der Regel sind diese
ziehenden Lumbosacral- und Unterbauchschmerzen schwächer
als sonst (d 11 bis 14)
(4)
95 Schmerzen im Bereich des rechten ISG
um 16 Uhr, ca eine Stunde lang, stechend, bei
Belastung schlechter (d 2')
96 stechende Schmerzen am Abend, im
Bereich der BWS, zwischen den Schulterblättern, links mehr als rechts, mit
Ausstrahlung nach links vorne beim tiefen Einatmen (d 22'); neu (Grund
verstärkte körperliche Anstrengung beim Hausbau?)
(3)
97 schmerzhafte Ausstrahlung der
Uteruskontraktionen während der Regel in die Sacralregion,
einmal einen (flüchtigen) stechenden Schmerz bei L1, bisher noch nie gehabt (d
7, 9)
98 leichte Schmerzen in der Lumbosacralregion nach längerem Stehen (d 15); neu
Extremitäten:
(1)
99 Schwere in allen Gliedern (d 5) #
100 schweres Gefühl in jedem Gelenk (d
7); ungewöhnlich
101 am d 12, nach dem Mittagessen
plötzlich grundloses Anschwellen des Ringfingers der linken Hand (prox. Interphalangealgelenk): Bis
am Abend ist er dunkelblaurot und schmerzt leicht, d 13 schmerzlos, d 15
grüngelblich, Schwellung läßt nach; neu
(3)
102 Kribbeln in der rechten Hand
(während Migräne) (d 9); selten #
103 die Haut fast aller Finger ist in
Folge der Kälte aufgesprungen, schmerzhaft, teilweise blutet sie sogar (d 39,
21'); bekannt
104 am Abend plötzlich Schmerzen in der
rechten Schulter, (die Prüferin hatte, Stunden zuvor, den Landrover in die
Garage schieben müssen), Schmerz nur bei Bewegung des Armes (z.B. beim Schalten
im Auto), > auf Felden-Gel lokal und 3´ tägl. Arnica, nach 2 Tagen keine Beschwerden mehr (d 39–41)
105 seit einigen Tagen Schmerzen im
linken Handgelenk, nur bei Dorsalflexion, nicht in Ruhe und nicht bei einer
anderen Bewegung (d ca. 32 und ff); neu
(5)
106 am linken Fuß, caudal
vom Innenknöchel, eine ca 10 S-große Stelle, die
juckt; die Haut selbst ist unauffällig, beim Reiben der Schuhe, bzw. beim
Kratzen Wundheitsgefühl, als ob die Stelle aufbrechen könnte, Juckreiz auch
nachts, Drang zum Kratzen ist stark (d 4, 5, 6); noch nie gehabt
107 Parästhesie des rechten
Zeigefingers, morgens nach dem Aufstehen (d 4'); bisher sehr selten, sonst am
kleinen Finger #
108 im Lauf des Tages ein stechender
Schmerz, besonders punktförmige Druckempfindlichkeit im Bereich der rechten
Wade (d 4'), am d 5' an beiden Waden umschriebene, druckempfindliche Stellen
(wie kleiner Abszeß, es ist aber nichts zu sehen): Am
d 6': Schmerzen nur noch auf Druck. Neu
109 leicht zittrig, es fallen dem
Prüfer mehrmals Gegenstände aus der Hand (d 7'); neues Symptom
Schlaf und Träume:
(2)
110 unruhiger Schlaf (d 4, 7, 10, 1',
4', 8', 9', 15', 16', 42') *#
111 rege Träume, der Inhalt jedoch
nicht erinnerlich (d 7, 9', 42') **#
112 Aufwachen durch Schmerzen der HWS
(vergleiche Symptom 63) (d 11', 42')
(1)
113 Traum vom Wasser (Prüferin und
Tochter befinden sich in einem schlammigen See, eine Schlange bedroht die
Tochter – großes Ekelgefühl vor Schlange und Schlamm, Prüferin rollt Schlange
zusammen und legt sie ans Ufer – dann kein Ekel mehr, eher friedliche Stimmung
am Ende des Traumes) (d 3) *
114 Wieder Traum vom Wasser (muß durch viele Schwimmbäder nach Deutschland schwimmen,
ist sehr anstrengend) (d 4); beide Trauminhalte sind sehr ungewöhnlich, da
sonst Alltägliches geträumt wird. *
(4)
115 Erwachen zwischen 4 und 5 Uhr
morgens, hellwach ca eine halbe bis eine Stunde lang
(d 6, 2', 4', 6', 10', 24', 35'); konnte gleich wieder einschlafen (d 4, 5, 7,
3', 5', 8', 11', 17', 28'), konnte gar nicht mehr einschlafen (d 2, 3, 9, 5', 6',
19', 21', 22'). Der Prüfer empfand dieses Hellwachsein als guten Zustand, er
ärgerte sich nicht (was ihn selbst verwunderte). Dieses Symptom war völlig neu
und trat – Gott sei Dank – auch seither nicht mehr auf.
116 viele, lebhafte Träume, Inhalte
nicht erinnerlich (d 6', 7') **#
(3)
117 ausgesprochen intensive Träume
(sonst eher selten), die, und das ist etwas Neues, auch im Lauf des nächsten
Tages im Gedächtnis bleiben (d 1, 2, 3, 12, 13, 39, 7', 21') **#
Ein Traum von Bruder und Vater der
Prüferin, ein anderer von der (auch in Wirklichkeit) bevorstehenden Niederkunft
einer Kollegin. Nie angstvoll, eher mit angenehmem Gefühl erwacht.
118 unruhiger Schlaf, liege nachts
wach, kann mich nicht entspannen (d 30' bis ca 47');
häufiges Symptom *#
(5)
119 Erwachen um ½4 Uhr mit behinderter
Nasenatmung und Kältegefühl, dann nur noch unruhiger Schlaf (am Vortag Zug und
Wind ausgesetzt gewesen) (d 12); neu
Frost, Fieber, Schweiß:
(2)
120 Schweißausbruch, geruchloser
Schweiß, am ganzen Körper, besonders im Gesicht (in angenehmer Gesellschaft,
keine „Streßsituation“, auch während des Essens), mußte aufstehen und ins Freie gehen, kühle, frische Luft
> (d 13', 21', 35') (vorher noch nie gehabt) #
(5)
121 Beim Erwachen, nachts um
½4 Uhr Kältegefühl am ganzen Körper, kein Fieber (am Vortag Wind und Zug
ausgesetzt) (d 12); neu
Haut:
(3)
122 Pickel im Gesicht (d 21'); neu
Allgemeines:
(1)
123 Besserung bei Einsetzen der Regel (Lumbosacralschmerzen, Bauchschmerzen und Stimmung) (d 11);
ganz untypisch *
(2)
124 Besserung im Freien, an der
frischen, kühlen Luft (Schweißausbruch) (d 13', 21', 35') #
(3)
125 Besserung bei Einsetzen der Regel
(Blähbauch und Blähungen) (d 18'); ungewöhnlich *
(5)
126 leichtes allgemeines
Krankheitsgefühl (d 10', 16', 17')
Modalitäten
Besserung:
bei Einsetzen der Regel (Kreuz- u.
Bauchschmerzen, Stimmung, Blähbauch und Blähungen) *
im Freien, an der frischen Luft
(Schweißausbruch, Stirnkopfschmerz) Massage (der Stirn bei dumpfen
Kopfschmerzen) *#
Druck (Stirnkopfschmerz rechts,
Fremdkörpergefühl im Auge) *#
Ruhe (Stirnkopfschmerz,
Herzsensationen mit Angst) *#
nach dem Essen (dumpfes Gefühl im
Kopf; drückend, brennende Magenschmerzen) *
Öffnen des Mundes (Kopfschmerz
vormittags)
erzwungene Anspannung und
Konzentration (Schmerzen über dem linken Auge)
fortgesetzte Bewegung (HWS-Schmerzen bei St. p. Schleudertrauma)
Stuhlgang (schmerzhafte Blähungen
nach dem Mittagessen)
Wasserspülung (Afterjucken und
-brennen)
Atemübungen (Tachycardieattacken)
Tiefes Durchatmen (Beklemmungen in
Brust und Rücken)
Hinlegen (Schmerzen im
Schultergürtel)
Zusammenkauern (Herzsensationen
mit Angst)
Verschlimmerung::
Erschütterung (Stirnkopfschmerz)
Bewegung (Stirnkopfschmerz,
Schläfenkopfschmerz rechts, Kopfschmerz vormittags, Stirnkopfschmerz rechts,
„steife Wirbelsäule“, Schmerzen im rechten ISG, Schmerzen in rechter Schulter)
Dorsalflexion (Schmerzen im linken
Handgelenk)
Bücken (Stirnkopfschmerz mit
Schwindel) #
Druck bzw
Beengung am Abdomen (Blähbauch, umschriebene Stellen an beiden Waden) *
Kratzen (juckende Stelle caudal von linkem Innenknöchel) Sitzen (Schmerzen im
Schultergürtel)
Zur besseren Übersicht habe ich
die Symptome, die während unserer Prüfung bei verschiedenen Prüfern ident oder zumindest sehr ähnlich waren mit *
gekennzeichnet; zum Unterschied dazu mit # diejenigen Symptome, die unsere
Prüfung mit vorangegangenen gemeinsam hat. Wie man sehen kann, handelt es sich
dabei keineswegs nur um so „übliche“ Symptome, wie Stirnkopfschmerzen oder
Meteorismus, sondern z.B. um eine ausgeprägte Arbeitsunlust, um Brennen und
Druck in der Fossa navicularis
oder um für die Prüfer teilweise wirklich bedrohliche Beklemmungserscheinungen
und Herzrhythmusstörungen. Als damals noch homöopathischer Anfänger stieg
dadurch natürlich meine Faszination an der Arzneimittelprüfung und an der
gesamten Homöopathie, und es fiel mir manchmal schwer, meine Begeisterung über
das Auftreten von solch „schönen“ Symptomen zu verbergen.
Im Nachhinein kann ich nur den
Kollegen nochmals sehr für alles von ihnen Erduldete danken – und an höherer
Stelle möchte ich Danke sagen für die Genauigkeit der homöopathischen
Gesetzmäßigkeiten, die denjenigen Kollegen, der wochenlang um 4 Uhr morgens
hellwach lag, nach exakt 35 Tagen (bis heute) wieder gut schlafen läßt.
Arzneiherstellung
(Mag. pharm. Heidemarie BRUNNER,
Wartbergweg 16, 5020 Salzburg)
Herstellung nach der Monographie
des amtlich geltenden Deutschen
Homöopathischen Arzneibuches,
Apothekerverlag Stuttgart, Govi-Verlag GmbH,
Frankfurt, 1978, 26. Erg. Lieferung ZTvA/November 1989.
Verwendung der frischen oberirdischen Teile sowie der Früchte --> „Crat. ex herba et fructibus“. Die Ermittlung des Trocknungsverlustes ergab
einen Feuchtigskeitgehalt von 65%, daher, nach
Vorschrift 2a, Mazeration mit 43%igem Alkohol zur Herstellung der Urtinktur.
Potenzierung der Arznei mit 43%igem Alkohol nach der Mehrglasmethode bis zu
C29, Potenzierung der C30 mit 62%igem Alkohol und Imprägnierung der Globuli der Größe 3 nach der Vorschrift 10 des HAB
(Österreichisches Arzneibuch, homöopathischer Teil, Amtliche Ausgabe 1990,
Verlag der österreichischen Staatsdruckerei)