Lac caninum Anhang
[Dr. Gisevius jr.]
Reisig (New-York), Bayard, Swan und Berridge sind die Väter
dieses Mittels in der Homöopathie. Swans Potenzen
sind hergestellt aus Reisigs 17ter. Die Prüfungen sind gemacht mit der 30ten
und höheren und in einem
kleinen Bande von Swan und Berridge veröffentlicht.
Diese selbst habe ich nicht zur Hand gehabt; in den Werken von Allen, Hale, Cowperthwaite, in der Cyclopaedia
fehlt das Mittel; ich habe es, auch trotz der Reserve, mit
der Farrington es kurz erwähnt, nach Clarke und Kent
bearbeitet, da klinische Erfahrung mir seinen grossen
Wert bestätigte; ich habe mich bemüht, die ganz in die klinischen Erfahrungen hineingearbeiteten Prüfungssymptome
bei Clarke von diesen
ZU sondern.
1.
Seelische Symptome.
Halluzinationen von
Schlangen. Kann nicht ertragen, dass ein Teil ihres Körpers den anderen
berührt, ein Finger den andern. Traut ihren eigenen Worten nicht. Es fällt ihr
schwer, schwierigere Sachen zu lesen. Sprechend
braucht sie den Namen
des Gesehenen für das, was sie denkt/glaubt, sie hat die Nase eines andern.
Beim Schreiben braucht sie zu viele oder nicht die richtigen Worte. Sehr
nervös. Gedanken abwesend. Kann keinen Augenblick allein sein. Furcht, schwer
krank zu sein, die Treppe herabzufallen. Weint viel. Niedergeschlagenheit.
Ängstlichkeit. Zornig. Erregt.
Klinische Anwendung:
nervösen Symptome + verschiedene Erkrankungen anderer Organe. Das Fingersymptom
fand sich bei einem nervösen Halsleiden, das Nasensymptom bei Diphtherie, die
Furcht, allein zu sein, ebenfalls.
Die Sucht, zu weinen
bei Metritis. Die Furcht, eine schwere Krankheit zu haben bei Menorrhagie. Wirksam bei Hysterie und anderen nervösen
Leiden der Frauen.
2.
Nervensystem.
Schmerz im r. Ischladicus seiner ganzen Länge nach, Schlaf und Ruhe
hindernd. Krämpfe in den Füssen. Taubheit und Lähmigkeitsgefühl
an der Innenseite beider Knien, in beide kleine Zehen ausstrahlend.
Klinische Anwendung:
Ischias. Lahmheit des rechten Beins nach Abort. Bein taub und steif, kann es
nicht ruhig halten, > beim Beugen an den Bauch.
3.
Schlaf und Träume.
Schlafsucht. Kann
keine angenehme Lage im Bett finden. Schlief spät ein, starker Schweiß während
des Schlafes, fieberig in der Nacht. Spricht und schreit im Schlaf. Träumt, eine
grosse Schlange wäre im Bett; träumt,
dass sie harnt, beim
Erwachen findet sie, dass sie grade damit anfangen will. Liegt nachts mit dem
l. Bein gegen das Becken gezogen, ruhelos.
Klinische Anwendung.
Begleiterscheinungen bei Diphtherie und Tonsillitis; die Krümmung des Beins bei
Ovarialgie.
4.
Fieber und fieberartige Erscheinungen.
Frost; innerlicher
Frost mit äußerer Wärme; Frost den Rücken herunter mit eisig kalten Händen,
> nach einem reichlichen Essen. Fieber und Frost mehrere Tage. Heftiges Fieber
morgens mit reichlichem Schweiß.
Erschöpfender Schweiß
nach dem Schlaf. Nachts Aufwachen mit kaltem Schweiß mit furchtsamem
Vorausahnen. Schweiß mit starkem Geruch. Haut trocken und heiß.
Klinische Anwendung:
Metritis mit ängstlichem Schweiß. Diphtherie. Rheumatismus mit stinkendem
Schweiß.
5.
Haut.
Gefühl kriechender
Insekten auf Nacken, Schultern, Händen. Herpesähnlicher Ausschlag in beiden
Achselhöhlen mit leichten braunen Krusten, dann Schmerz in den Labien, schließlich Scheidenblutung. Krusten, darunter
gelbgrauer Eiter. Haut leicht wund nach Kratzen. Haut ichthyosis-ähnlich.
Glänzend rote Geschwüre auf den Schienbeinen. Ecthymaähnlich
auf dem rechten Unterschenkel. Rötlicher Schweiß, stinkender Schweiß in den
Achselhöhlen.
6.
Knochen und Gelenke.
Schmerzen in
Gliedmassen und Rücken. Rheumatismus von den Sohlen zu Gelenk und Gelenk und
Seite zu Seite, < abends, bei Bewegung und Berührung.
Klinische Anwendung:
Rheumatismus.
7.
Drüsen.
Drüsen in der linken Achselgrube
geschwollen, hart, eiternd. Regel zu derselben Zeit.
8.
Kopf.
Geräusche < nachts
viel, < zur Zeit der Regel. „Als ob das Gehör abwechselnd zusammengedrückt
und wieder losgelassen würde, besonders im Niederlegen. Kopfhaut empfindlich,
juckt, < nachts. Wunde Flecken auf der
Kopfhaut, welche ab.
sondern und eine Kruste bilden, besonders empfindlich bei Berührung und beim
Kämmen.
Kopfschmerz: < bei
Geräusch oder Sprechen, > in der Ruhe; > durch kaltes Wasser auf kurze
Zeit. In der linken Seite des Hinterkopfes, beim Bewegen nach oben sich
ausbreitend. Steifheit im Hinterkopf Kopf drehend mit Wundheitsgefühl beim
Berühren. Schmerzen bald auf der einen, bald auf der andern Seite, zuerst > gehend
in die frische Luft aber bald <; auf der linken Seite. Im obern Teil des
Vorderkopfe 13 mit dem Gefühl eines fest angelegten Bandes von einer Schläfe
zur andern. Beim Gehen in kaltem Wind schrecklicher Schmerz im Vorderkopf, als
ob er bersten wolle > beim Betreten des warmen Zimmers über beiden Augen. Erst
auf der einen Seite,
dann auf der andern
des Vorderkopfes. In der rechten Schläfe scharfer Schmerz. In der rechten
Schläfe und rechtem Auge mit Druck auf den Scheitel während der Regel. Schmerz
erst auf der linken Seite, dann rechts besonders über dem linken Auge. Über dem
linken Auge beim Beginn zu gehen und heftiger Schmerz im Becken, besonders im
rechten Ovarium. Heftiger, schiessender Schmerz im
Zickzack von der rechten Seite des Vorderkopfes zu
einem unbestimmten
Punkte des Hinterhauptes, legt sich sofort hin, was sie auch tut aus grosser Angst vor dem Schmerz, trotzdem er nicht heftig
ist. Drücken auf den Scheitel und über den Augen einen Tag vor dem Aufhören
der Regel.
Klinische Anwendung:
Kopfschmerz. Metritis mit Geräuschen.
9.
Auge und Sehen.
Schwere der oberen
Augenlider; mit Schmerzen über, Brennen im l. Auge, Geschwollen/Lider kleben
zusammen. Augen geschwollen, Katarrh, Thränen.
Prickeln in den Augäpfeln, Empfindlichkeit gegen Kälte. Schmerz in
den Augen bei
Anstrengung derselben, beim Lesen mit der Empfindung eines Häutchens davor,
welches zum Sehen erst fortgewischt werden muss.
Sehen: Festhalten der
Gesichtseindrücke, auch so, dass der letztgesehene Gegenstand in den nächsten
projiziert wird. Bewegliche Scheiben mit einfachen Farben. Lesend erscheint das
Papier mit verschiedenfarbigen Flecken bedeckt. In oder außerhalb der Sehachse
erscheint ein Gegenstand durch das Gesichtsfeld gleitend, wie eine Katze oder
Vogel auf dem Boden o. in der Luft.
10.
Ohr und Gehör.
Schmerz im Mittelohr
im Wind, > Bedecken mit der Hand; in der Nacht im äußern und Mittelohr der
Seite, auf der sie liegt, verschwindet, wenn der Druck aufhört.
Ohrgeräusche. Stimme
klingt wieder, wie vom Sprechen in einem grossen
leeren Raum mit Schmerzen erst über dem einen, dann über dem andern Auge.
Klinische Anwendung:
Sehr gerühmt gegen Taubheit bei hereditärer Syphilis.
11.
Nase und Geruch.
Vollheit in Nase und
Rachen; nachher dünner und müdmachender Ausfluss;
nach diesem Trockenheitsgefühl. Wundheit. Nasenlöcher wechselweise verstopft
mit dünnem, blutigem Schleim. Alle Getränke kommen durch die
Nase zurück. Geruch
schlecht; Blumengeruch unerträglich.
Klinische Anwendung:
Diphtherie. Ozaena.
12.
Gesicht.
Gerötet, brennt;
blass. Schmerzen vom linken Jochbein zum Scheitel. Lippen trocken. Kiefern
knacken beim Essen.
13.
Mund und Mundhöhle.
Trockenheit. Schleim
< in der freien Luft und beim Essen; Speichel läuft im Schlaf aus dem Mund.
Mund und Rachen bedeckt mit gelblich weißen, leicht blutenden, aphthösen Geschwüren. Innenseite der Unterlippe
empfindlich wund
gerötet. Zunge schmutzigbraun, nur an den Ecken rot. Geschmack faulig.
Schwellung der linken Sublingualdrüse. Atem stinkend. Sprechen erschwert,
nasal. Linke obere Backzähne schmerzen. Zähne empfindlich gegen kaltes Wasser.
Zahnfleisch geschwollen, wund, blutend, Zähne sind lose.
Klinische Anwendung:
Diphtherie. Nervöse Rachenaffektionen.
14.
Schlund und Hals.
Rachen wund, trocken,
tief gerötet auf jeder Seite des Rachens den Tonsillen gegenüber; heftige Kopfschmerzen.
Mandeleiterung, die Seiten wechselnd. Rachen wund vom Beginn bis Ende der
Periode. Fremdkörpergefühl
im Halse, beim
Schlucken zunächst herunterrutschend, bald mehr rechts, bald mehr links.
Fortwährendes Bedürfnis zu schlucken mit Schmerzen bis zum rechten Ohr. Kitzeln
und Zusammenschnüren im oberen Teil des
Rachens mit
andauerndem trockenem, backendem Husten.
Klinische Anwendung:
Sehr gerühmt bei verschieden. artigen akuten und chronischen Rachenaffektionen; besonders bei Diphtherie, auch Croup. Bezeichnend der Beginn auf der rechten Seite nach
links hinüberziehend,
bzw. Wechsel der
Seite und die weiße, silberartige Farbe der Membranen (Kent).
15.
Magen.
Appetit vermehrt;
nach Pikantem Durst. Verlangt viel Milch. Verabscheut Süsses.
Kein Appetit. Übelkeit morgens/nachmittags 5 h./beim Zigarrenrauchen mit
heftigem Magenschmerz; Abgang von Winden > Leerheitsgefühl, Brennen im Epigastrium mit Schmerzgefühl.
16.
Bauch.
Bauch geschwollen und
empfindlich gegen tiefen Druck mit Übelkeit, die aufhört, wenn der Druck
aufhört. Bauch und Brust wie fest zusammengeschraubt, Haut wie zusammengezogen.
Bauch sehr empfindlich gegen Druck,
auch der Kleider,
> nach Entfernung derselben während sehr starker Periode. Empfindung während
des Gehens, als ob der Bauch bersten wollte. Druck von innen nach außen, als ob
der Bauchinhalt herausgepresst würde,
gerade über dem
Becken. Schmerzen in der rechten Beckenseite, während in der linken kein
Schmerz; in der linken Bauch- und Beckenseite Schmerz und Brennen mit Schwere
und Ziehen, Kleider scheinen zu schwer.
Ziehen in der linken
Seite, Ruhen und Gehen <, Hinaufziehen der Beine gegen den Bauch >, Stuhl
>. Schmerzen, besonders in der rechten Ovarialgegend;
mit Kopfschmerz.
18.
Stuhl.
Häufiger Stuhldrang
in allen Prüfungen. Tenesmus bei weichem Stuhl, der
am Mastdarm festklebt wegen Schwäche desselben. Verstopfung: bei Stuhldrang, Abgehen von Wind,
aber nur wenigen harten Knollen mit Rollen im Bauche; vor und nach der Periode,
während derselben weicher Stuhl. Durchfall wässrig, plötzlich mit heftigen
Schmerzen.
19.
Harnorgane.
Dysurie. Harndrang, nach dem Harnen noch Vollheitsgefühl
in der Blase und Drang; wenn nicht sofort befriedigt, Schmerz in der Blase, wenn
nicht danach >, Schmerz bis in den Bauch und die l. Seite der Finger
ausstrahlend; erwacht nachts durch Träumen von dem Schmerz, harnt um ihn zu
>. Fortwährend Drang mit massenhaftem Harnen; nachts wacht sie durch Träume
vom Harnen auf, muss es sofort, eine weniger gesunde Person würde das Bett
genässt haben.
Klinische Anwendung:
Bettnässen.
20.
Geschlechtsorgane.
a) Männliche:
Geschlechtslust
ausgeprägt. Rechter Samenstrang druckempfindlich.
b) Weibliche.
Regel: Sparsam mit
Schmerz im linken Eierstock . Sparsam, am ersten Tage sehr gereizt und
ungeduldig, am 2. Tage heftige Schmerzen in der Gegend der Gebärmutter mit
Übelkeit, bisweilen Schmerzen in der Gegend des linken Eierstocks bis zur
Hälfte des Oberschenkels, alles > durch Rückwärtslehnen, Schmerzen in der
rechten Lumbargegend beim Vorwärtsüberbeugen.
Reichlich, Bauch sehr empfindlich gegen Druck, auch der Kleider. Strähnig. Dysmenorrhö-Schmerzen in der linken Leistenbeuge mit
Abwärtsdrängen.
Vulva: Drücken im
vordern Teil, > im Sitzen mit Abwärtsdrängen, Urindrang
und Stechen in der Harnröhre. Jucken, mit Rohheit in der Scheide, scharfem
Weißfluss. Schmerzhafte Wundheit bis zum After, plötzlich
nachmittags, dann
>, gegen Abend wieder, kann nicht gehen, stehen und sitzen, > beim Liegen
auf dem Rücken und Auseinanderbiegen der Beine somit unmöglich. Zwischen Labien und Beinen wunde, stinkende Stellen.
Geschlechtsteile sehr
gereizt, < von der leichtesten Berührung der Brust oder der Vulva beim
Sitzen oder Gehen. Urinieren macht heftigen Schmerz in der Vulva, wenn sie auch
nur ganz wenig Urin berührt.
Heftige Schmerzen in
der Gegend des r. Eierstocks, völlig verschwindend nach Erguss von hellrotem
Blut von einstündiger Dauer (öfter). Schmerz in der Gegend des linken
Eierstocks und durch den unteren Teil des Leibes.
Weißfluss am Tage.
Klinische Anwendung: Dysmenorrhöe membranacea.
Nachwehen. Gonorrhö. Oophoritis rechts, > nach
Blutabgang.
21.
Atmungsorgane.
Heiserkeit. Wundheit
bei Berührung des Larynx. Husten vom Kitzel im oberen
Teil des Kehlkopfs, < beim Sprechen und Liegen; vom Kitzel unter der Mitte
des Sternum. Husten mit Schmerz und Druck. Atemnot
liegend,
muss aufspringen.
Klinische Anwendung:
Pharyngitis, Diphtherie.
22.
Brust.
Schmerz erst links,
dann rechts. Lunge wie fest in der Brust. Schmerz in der rechten Lunge unter
der Warze, vorher Schmerz in der Herzgrube, wie von einem Stein oder
unverdauter Nahrung. Druck und Engigkeit hinter
dem Sternum mit Neigung zum tiefen Atmen.
Brüste:
Wundheitsgefühl und druckempfindlich während der Regel. Andauernder Schmerz in
den Brüsten, Wundheitsgefühl beim Treppensteigen. Brüste erscheinen sehr voll.
Schmerzen in den Warzen. In den Brüsten wie harte Knoten zu fühlen.
Klinische Anwendung:
Rheumatismus. Galactorrhö, vertreibt die Milch (viele
Fälle). Mastitis. Brüste und Rachen wie wund während der Periode.
23.
Kreislauf.
Herzpalpitation.
24.
Nacken und Rücken.
Nacken steif.
Scharfer, neuralgischer Schmerz unter dem rechten Schulterblattt.
Lahmheit, schneidender Schmerz unter dem linken Schulterblatt, < beim
Umdrehen im Bett, vorwärts durch die Lunge schießend.
Rückenschmerz
zwischen den Schulterblättern, in der Wärme, etwas > beim Rückwärtslehnen.
Kreuzschmerz, beim Reiten. Schmerz, < beim Stossen, > biegen rückwärts
mit Schwäche vom Becken um die l. Seite des
Beckens, nachher
blutige Leucorrhoe und Empfindlichkeit der Labien. Rückenmark schmerzt von der Basis des Gehirns bis
zum Coccyx.
Klinische Anwendung:
Rheumatismus, neuralgischer Kopfschmerz, Diphtherie, Pharyngitis.
25.
Gliedmassen.
Obere Gliedmassen.
Schmerzen vom Arm bis in die Finger mit Krampf in letzteren, Hand machtlos; l.
Arm bis in den Ellenbogen. Schmerzen in der vorderen Schulter, kann den Arm
nicht heben. Schmerz in den
Handgelenken, Lähmigkeitsgefühl, mit scharfen Schmerzen vom Daumen zum
kleinen Finger. Nachts Erwachen mit Frost, mit Schmerzen in der linken Hand,
linker Arm wie eingeschlafen. Schmerzen im vorderen
Daumenballen. Zittern
der linken Hand wie bei der Paralysis agitans. Handfläche und Fusssohlen
brennen.
Untere Gliedmassen. Steifigkeit,
< beim Aufstehen. Reumatische Schmerz im l.
Oberschenkel und den Ischiadicus entlang, wandernde
Schmerzen im Nacken mit Steifheit, die Schultern schmerzen; in der r. Hüfte und
Oberschenkel, Zittern im letzteren, Unsicherheit. Schießende Schmerzen in Hüfte
und Knie rechts, am nächsten Tage links, dann wieder rechts, < bei der
kleinsten Bewegung nachts, vom Druck der Bettdecke. Taube
Schmerzen, besonders
in den Knöcheln, < in der Ruhe mit Anschwellung, > durch Hitze.
Klinische Anwendung:
Rheuma von der einen auf die andere Seite springend. Metritis mit Schmerz in
den Beinen.
26. Modalitäten.
<: Nachts Symptome
im allgemeinen. Kalter Wind, kalte Luft. Bewegung, Strecken, Berührung, nach
dem Schlaf. Müdigkeit zwischen Labien und Oberschenkel
durch Gehen.
Treppensteigen
verursacht Schmerzen im Herzen; Gehen Weißfluss.
>: Wärme; Beugen;
Ruhe und Niederlegen;
III. Physiologischer
Teil.
Eine eigentliche
physiologische Darstellung bei Mitteln wie dieses zu geben ist unmöglich, weil bei
der Eigenart desselben die physiologische Forschung noch völlig aussteht und
man einzig nur allein auf die homöopathischen Prüfungen und klinischen
Erfahrungen angewiesen ist. Auch diese beiden sind noch unsicher, da das Mittel
erst im Anfang seiner Laufbahn steht. Es ähnelt dem Organtherapeutischen, nur
ist es einer tiefer stehenden Klasse
der Säugetiere
entnommen; wie bei allen dem Tierreich entstandenen Mitteln ist seine Wirkung
eine sehr tiefgehende, tiefer als bei den anorganischen.
Zunächst seien die
Ausführungen von Nash in seinen Leaders angeführt, da vieles in denselben den
eigenen Erfahrungen und Ansichten entspricht. Bemerkt sei jedoch, dass Nash zum
Teil Höchstpotenzen anwendete, die weit
über die 30te
hinausgehen, die nach den eigenen Beobachtungen genügen, über tiefere ist
bisher nichts bekannt.
"Früher würde
ich diesen Stoff nicht in meine Arzneilisten aufgenommen haben, denn ich hielt
es für eine Schande, den Stand mit; Hundemilch als einem homöopathischen Mittel
zu verunehren. Aber nach gehäuften
Erfahrungen zu seinen
Gunsten und gemäß meinem alten Grundsatz-. Prüfet alles und behaltet dass
beste'" beschloss ich es zu prüfen; und mein erster Versuch betraf einen
Fall von akutem Gelenkrheuma, der 2 'Wochen
lang meinen
eifrigsten Bemühungen getrotzt hatte.
Der Schmerz sprang
von Gelenk zu Gelenk, aber Puls. war nutzlos gewesen. Ich stellte nach einer
Weile fest, dass er nicht nur von Gelenk zu Gelenk wanderte, sondern
kreuzweise; einen Tag im r. Knie, den nächsten o. übernächsten im l. und zurück
usw. Lac caninum heilte
rasch. Nicht lange nachher hatte ich einen schweren Scharlach-Fall. Der Rachen
war zugeschwollen und die Ruhelosigkeit bedeutend; dazu Gliederschmerz, welche
dem Kranken sich von
einer Seite zur andern werfen ließen; ich dachte, Rhus-t.
würde das Mittel sein. Keine Besserung. Dann entdeckte ich, dass die Wundheit
im Rachen und die Schmerzen in der Seite wechselten.
Dies führte mich auf
das Mittel, welches sofort heilte.
Zwei Fälle von
Mandelentzündung in getrennten Familien im selben Hause. Eine behandelte ich,
die andere ein hervorragender Allopath. Wertvoll war die Beobachtung, welcher
Fall am schnellsten genesen würde und
besonders ohne
Eiterung. Beide lagen sehr übel und verschlimmerten sich rasch im Laufe von 48
Stunden. In meinem Fall begann die Schwellung auf einer Seite; den nächsten Tag
war auch die andere schlimmer, so dass
ich, da die erste
Seite besser war, ihnen sagte, die andere würde am nächsten Tage besser sein;
aber zu meinem Schrecken war am andern Tage Nummer 1 wieder schlechter, die
Patientin konnte nicht schlucken, Essen und
Trinken kam durch die
Nase zurück. Mit grosser Schwierigkeit, Drücken und
Kämpfen konnte gerade ein Löffel Arznei geschluckt werden. Ich zögerte nicht
länger und gab mittags eine Dosis Lac caninum; bei meinem Abendbesuch fand ich sie Austernsuppe
essend, sie konnte deutlich sprechen, während sie morgens kein Wort
herauskriegen konnte. Einen Tag später war die Patientin ganz wohl, nur etwas
schwach. Im andern Fall trat
Eiterung ein, die
Sache dauerte eine Woche länger.
So erfocht die
Homöopathie einen Sieg, und ich habe andauernd diesen Seitenwechsel der
Schmerzen als charakteristisch gefunden, so dass ich ihn als ebenso verlässlich
betrachte, wie das Leitsymptom irgend eines anderen Mittels.
Von dem
therapeutischen Wert des Mittels überzeugt, beschloss ich ihn durch eine
Prüfung zu bekräftigen. Ich bewog drei Kaufleute in drei verschiedenen
Geschäften', Kügelchen mit der 200. armiert 1 alle zwei Stunden
zu nehmen. Sie
wollten nicht recht heran, bis ich ihnen das Mittel nannte; einer von ihnen,
ein belesener Jüngling, meinte lachend, dass, wenn
Wolfsmilch Romulus und Remus nicht getötet hätte, er auch nicht daran sterben
würde. Das Resultat
nach drei Tagen bestand in drei wunden Hälsen, und der erwähnte junge Mann
hatte auf beiden Tonsillen umschriebene Flecken, so gross
wie ein Fingernagel. Der andere Jüngling bekam Angst und wollte
nicht weiter machen,
und an den wunden Hals des jungen Mädchens schloss sich ein heftiger Husten mit
Wundheit der Brust.
Ich habe Lac caninum sehr nützlich
befunden bei Mastitis, indiziert durch grosse
Empfindlichkeit und Wundheitsgefühl , kann nicht das leiseste Knarren des
Bette-. oder Tritte auf dem Flur ,vertragen. Wenn die Brüste und
der Rachen während
der Regel wund werden, besonders, wenn dieselbe in Güssen kommt, anstatt
kontinuierlich, ist Lac caninum
das Mittel." Soweit Nash.
Vorwort/Suchen Zeichen/Abkürzungen Impressum