Lepisma saccharina = Silberfischchen/= Zuckergast

 

Vergleich: Gemeinsames. in Blat-o., Kellerasseln und Silberfische;

Siehe: Arthropoda + Magere Gruppe + Silbergruppe + Faulgruppe + Begleiter der Menschen.

Quelle: remedia.at

 

hat Blat-o. -ähnliche Lebensraum;

 

ZEIT ONLINE

Umwelt

Das unterschätzte Tier Lichtscheue Papierfresser mit Schuppen

Silberfischchen gehören zu den ältesten Tieren der Erde. Sie lieben Zucker, hassen Licht und sind für Bibliotheken ähnlich bedrohlich wie der Bücherwurm.

Wer morgens verschlafen ins Bad wankt und das Licht anknipst, kann mitunter beobachten, wie kleine, metallisch glänzende Mitbewohner rasch in schmale Ritzen zwischen

den Fliesen verschwinden.

Für die lichtscheuen, Wärme und Feuchtigkeit liebenden Silberfischchen (Lepisma saccharina) ist das Badezimmer ein idealer Wohnort. Wenn nur der Mensch nicht wäre,

der - wenn er das Silberfischchen denn zu Gesicht bekommt - nicht selten ein Papiertuch zückt, den Besucher einfängt und in der Toilette versenkt.

Aber Ekel beiseite! Das Silberfischchen ist eine echte Rarität und hat ganz herausragende Fähigkeiten. Es kann etwas, was Pflanzenfresser von der Kuh bis zur Raupe eben

nicht können: Zellulose verdauen. Dieser Stoff ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände und aus Hunderten miteinander verknüpften Zuckereinheiten aufgebaut.

Im Verdauungstrakt der Kuh und vieler anderer Tiere leben Bakterien, die die Zellulose in ihre Einzelbestandteile zerlegen und so für den Wirt verwertbar machen.

Fischchen unter den Insekten

Fortpflanzung der Silberfischchen

Das Silberfischchen (Lepisma saccharina) ist nur ein Vertreter von weltweit 425 verschiedenen, allesamt Wärme liebenden Fischchenarten. Zygentoma heißt diese Ordnung

der Insekten, die seit schätzungsweise 300 Millionen Jahren existiert.

Die flachen, flügellosen Insekten haben auffällig lange Antennen, kleine Komplexaugen und sind meist dicht beschuppt, was den erwachsenen Tieren ihren glänzenden Auftritt verleiht. Sie können 2 - 5 Jahre alt werden. Die Weibchen legen während ihrer fortpflanzungsfähigen Phase 50 bis 150 leicht bräunlich gefärbte Eier.

Zu den bekanntesten Vertretern in unseren Gefilden zählt neben dem Silberfischchen das Ofenfischchen (Thermobia domestica), das es noch wärmer mag (optimale Wohlfühltemperatur 32° - 41° C) und daher gelegentlich in Backstuben anzutreffen ist.

Als Parasiten leben die Ameisenfischchen (Atelura formicaria). Sie nisten sich mit in den Bau verschiedener Ameisenarten ein und ernähren sich von den pflanzlichen Abfällen, die dort anfallen.

Silberfischchen hingegen brauchen keine Hilfe beim Zerteilen von pflanzlicher Nahrung. Sie produzieren, was sonst nur bestimmten Bakterien- und Pilzarten vorbehalten ist: Zellulosen und Zellubiasen, Enzyme, mit denen sie die langkettige Zellulose erfolgreich bearbeiten und verdauen. Daher können sie sich von Zellulosehaltigem wie Baumwolle oder auch Papier ernähren. Da wäre zum Beispiel das T-Shirt, das schon seit Ewigkeiten ganz unten im Wäschekorb liegt und den Weg in die Waschmaschine bisher nicht gefunden hat. Wenn Silberfischchen daran fressen, schaben sie mit ihren Mundwerkzeugen an der Oberfläche des Kleidungsstücks. Mitunter hinterlassen sie dabei kleine schwarze Kotspuren oder gelbliche Verfärbungen im Fraßbereich.

Eine Gefahr für Bibliotheken

Im Bad gibt es noch mehr, was die flachen, bis zu einem Zentimeter kleinen Silberfischchen verwerten können: Hautschuppen, Haare, Überreste anderer Insekten oder tote Hausstaubmilben. Sollte irgendwo die Tapete einmal nicht ganz so fest an der Wand sitzen und sich ein kleiner Durchschlupf bilden, schlängeln sich die Fischchen hindurch und machen sich über Tapete und Kleister her.

In der feuchtwarmen Küche zeigen sie großes Interesse an allem, was Stärke und Zucker enthält. Diese Vorliebe war für das Tierchen namensgebend: Lepisma saccharina,

im  Deutschen auch Zuckergast (nicht zu verwechseln mit Saccharina latissima, dem Zuckertang). Sollte einmal nichts Essbares aufzutreiben sein, kann ein erwachsenes Silberfischchen (ist beobachtet) mehr als 300 Tage ohne Nahrung durchstehen.

Während im wohl temperierten, gut durchlüfteten Haushalt wohl keine großen Schäden zu erwarten sind, kann das vermehrungsfreudige Silberfischchen in alten womöglich feuchten Bibliotheken beachtliches Unheil anrichten. Papier und der Leim, mit dem die Seiten gebunden sind, sind gefährdet. Ein Buch mit versehrtem Einband oder eines, das lange Zeit in feuchter Umgebung aufgeschlagen herumgelegen hat, ist für die Insekten ein Leckerbissen.

Die Tiere fressen dabei an der Oberfläche des Papiers und grasen es regelrecht ab. Dabei knabbern sie meist um die Druckerschwärze herum. Doch hin und wieder müssen

auch gefärbte Bereiche dran glauben, und so löschen die unscheinbaren Besucher Buchstaben, Wörter und mitunter ganze Textabschnitte aus.

 

Silberfischchen können mehrere Monate lang ohne Nahrung auskommen. Wenn sie fressen, ernähren sie sich vor allem von Materialien, die sich in Zucker aufspalten lassen. Dazu zählen beispielsweise Stärke oder Zellulose. Auf ihrem Speiseplan stehen:

    Hautschuppen/Haare/Tapetenkleister/Algen/Winzige Schmutzteilchen aus Fugen oder RitzenStoffe aus pflanzlichen FasernBucheinbände mit stärkehaltigem LeimHausstaubmilbenGesundheitsschädliche Schimmelpilze

 

Allerlei: Isst Stärke aller Art/kann Monate ohne Nahrung leben/braucht Feuchtigkeit

 

[Franziska Fleischer]

Aktualisiert am 24. Oktober 2018, 08:47 Uhr

Nachts im Bad nur kurz das Licht angemacht, und schon sieht man sie flink über die Fliesen huschen: Silberfischchen. Schädlich sind die kleinen Insekten keineswegs und

ein Befall deutet auch nicht auf mangelhafte Sauberkeit hin - allerdings auf ein anderes Problem.

Wenn Sie mal ein oder zwei Silberfischchen in Ihrer Wohnung finden, ist das kein Grund zur Sorge. Sollten es allerdings mehr sein, weist das auf ein anderes Problem hin – mit möglichen Folgen für die Gesundheit.

Silberfischchen sind silbergrau schimmernde, flügellose Insekten, die eine Größe von 7 – 12 mm erreichen können und durchschnittlich bis zu vier Jahre alt werden.

Laut NABU können sie aber auch noch deutlich länger leben.

Dabei kommt es immer darauf an, ob die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit für sie optimal sind. Sie entwickeln sich am besten bei 22 – 30° und einer Luftfeuchtigkeit von 75 – 97%. Silberfischchen sind nachtaktiv, sehr scheu und flink. Tagsüber verstecken sie sich unter anderem hinter Tapeten, in dunklen Spalten und Fugen.

Da sie Feuchtigkeit lieben, halten sich Silberfischchen häufig in Badezimmern, Küchen und Kellern auf.

Silberfischchen können mehrere Monate lang ohne Nahrung auskommen. Wenn sie fressen, ernähren sie sich vor allem von Materialien, die sich in Zucker aufspalten lassen. Dazu zählen beispielsweise Stärke oder Zellulose. Auf ihrem Speiseplan stehen:

    Hautschuppen, Haare, Tapetenkleister, Algen, winzige Schmutzteilchen aus Fugen oder Ritzen, Stoffe aus pflanzlichen Fasern, Bucheinbände mit stärkehaltigem Leim, Hausstaubmilben, Gesundheitsschädliche Schimmelpilze

Silberfischchen gehören nicht zu den Gesundheitsschädlingen, darauf weist das Pestizid Aktions-Netzwerk e. V. (PAN) hin. Sie übertragen keine Krankheiten, sind nicht giftig, stechen und beißen auch nicht. Die Tiere sind sogar recht nützlich, da sie unter anderem Hausstaubmilben fressen, deren Kot bei Menschen Allergien auslösen kann.

Sollte die Zahl der Silberfischchen allerdings allzu groß werden, können sie Lebensmittel verunreinigen und Materialien beschädigen.

Sie sind außerdem ein Indikator für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Wenn sich zu viele Tierchen in der Wohnung befinden, kann das darauf hindeuten, dass sich in den Räumen gesundheitsschädliche Schimmelpilze verbreiten.

Will man Silberfischchen loswerden, ist es wichtig, ungünstige Lebensbedingungen für sie zu schaffen. Die Luftfeuchtigkeit sollte in Wohnung und Keller also möglichst gering gehalten werden. Dabei hilft laut PAN zwei- bis dreimal am Tag korrektes Stoß- oder Querlüften.

Beim sogenannten Stoßlüften wird das Fenster in einem Raum für fünf bis zehn Minuten komplett geöffnet. Wenn Sie in gegenüberliegenden Räumen die Fenster für

2 - 5 Minuten ganz öffnen, spricht man von Querlüften.

Mit diesen Methoden tauschen Sie die Raumluft innerhalb kürzester Zeit gegen frische Luft aus. Die Wände werden dadurch nicht ausgekühlt und die Feuchtigkeit entweicht schnell.

Dauerlüften bei gekipptem Fenster ist keine geeignete Lösung, da der Luftaustausch zu lange dauert und die Wohnung auskühlt. Auch Wäschetrocknen in Räumen ohne Fenster ist nicht empfehlenswert, da nicht angemessen gelüftet werden kann.

Damit die Feuchtigkeit im Badezimmer so gering wie möglich gehalten wird, ist es wichtig, Badematten und Ähnliches gut zu trocknen und die Tür häufig offen stehen zu lassen. Wenn Sie nach dem Duschen das Wasser von den Fliesen entfernen, bleibt die Luftfeuchtigkeit ebenfalls auf einem angemessenen Niveau.

Da sich Silberfischchen hinter Tapeten und in offenen Fugen oder Rissen verstecken, ist es ratsam, diese regelmäßig auf Löcher zu untersuchen. Wenn Sie offene Stellen entdecken, können Sie diese gründlich absaugen und verschließen. So beseitigen Sie die meisten Versteckmöglichkeiten.

Damit die Tiere nicht in die Wohnung gelangen, können Sie in der Nacht alle Abflüsse im Haus verschließen. Silberfischchen halten sich dort gerne auf und krabbeln in der Dunkelheit ins Freie.

Was hilft gegen Silberfischchen?

Bevor Sie Silberfischchen töten, ist es ratsam, erst einmal nach der Ursache für den Befall zu suchen. In der Regel tauchen die Tiere immer wieder auf, wenn diese nicht beseitigt wurde. Lokalisieren Sie also am besten die Aufenthaltsorte der Tiere und prüfen Sie, ob es dort feuchte Stellen gibt oder sich Schimmel gebildet hat.

PAN weist darauf hin, dass auch bauliche Mängel wie undichte Dächer und Fenster sowie unzureichendes Austrocknen nach dem Bauen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit verantwortlich sein können. Auch ein tropfendes Rohr oder undichte Fugen können der Grund für den Befall sein.

Ist die Ursache behoben, können Sie den Tieren mit Klebefallen auf den Leib rücken. Entweder Sie kaufen eine Falle - dabei rät PAN allerdings, insektizidfreie und feuchtigkeitsbeständige Fallen zu benutzen - oder Sie basteln eine.

Diese drei Möglichkeiten können Sie ausprobieren:

    Feuchte Tücher mit Mehl oder Zucker bestäuben und auslegen, Pappstreifen mit Honig bestreichen und auslegen, gekochte Kartoffeln in einer Schale an der Wand platzieren

Abends werden die Fressfallen aufgestellt und morgens entsorgt. Lässt sich der Befall damit nicht eindämmen, können Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu

Rate ziehen. Lassen Sie Ihre Wohnung in diesem Falle am besten auch von einem Experten auf feuchte Stellen und Schimmel prüfen.

 

 

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