Oniscus asselli o. assellus
(Onis) = Kelleresel/=
Kelderpissbed/Tausend-füßler/= Mauerassel/= Sowbug/=
sowlouse
= Canth-ähnlich;
Repertorium:
Ohr: Entzündung in Processus
mastoideus/Pulsieren/Schmerz [hinter den Ohren (r./bohrend)]
Nase: Nasenbluten (durch Waschen des
Gesichtes)/Schmerz Nasenwurzel (drückend)
Zähne: Schmerz
Magen: Durst/Schmerz in
Kardia/übel/Würgen
Bauch. Flatulenz/Schmerz (krampfartig)
Rektum: Schmerz
(brennend/Tenesmus)/plötzliche Stuhldrang
Nieren: Nierensteine
Blase: Tenesmus/Urinieren (Dysurie)
schmerzhaft
Urin: Spärlich
Harnröhre: Schmerz (brennend/schneidend)
Männliche
Genitalien:
Erektionen fehlend + Arbeit abgeneigt/häufig/lästige Erektionen
Atmung: Asthma, asthmatische
Atmung
Brust: Katarrh in Bronchien (+
asthmatische Atmung)
Schlaf: Gähnt häufig/Gähnen +
Allgemeines: epileptische
Konvulsionen/Wassersucht/Ausstrecken (+ Gähnen)
Vergleich:
Gemeinsames in
Blat-o., Kellerasseln und Silberfische;
Siehe: Crustaceae + Pfeilgiftgruppe
Allerlei:
Riecht nach Urin
4 Dinge
haben Kellerasseln und Silberfische + Blat-o. mindestens gemeinsam: an sich harmlos,
unerwünscht, nicht gerade schön anzusehen, lieben eine feuchte Umgebung.
ZEIT
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Umwelt
Das
unterschätzte Tier Eisenharter Kosmopolit mit 14 Beinen
Jeder
hat sie, keiner mag sie: die Kellerassel. Dabei hält das krabbelnde Krebstier
den Stoffkreislauf in Schwung und ist ein lebendiger Metalldetektor.
Ursprünglich
in Europa heimisch, verbreitete sich die Kellerassel fast in der ganzen Welt.
Dieses kleine,
räudige Schweinchen (lateinisch: Porcellio Scaber, deutsch: Kellerassel) ist
ein wahrer Kosmopolit. Lebt es doch, abgesehen von der Antarktis, auf allen
Kontinenten der Erde.
Zum
Glück. Zwar ist die Kellerassel dabei weder ansehnlich noch besonders
appetitlich, dafür aber ungemein nützlich. Im allumfassenden Stoffkreislauf
machen die Krebstiere die
Drecksarbeit.
Unermüdlich durchwühlen Heerscharen von ihnen die oberen Bodenschichten. Auf
einem Areal von einem Quadratmeter Fläche und 30 Zentimeter Tiefe leben 50 bis
200 Exemplare.
Als
Destruenten verarbeiten sie dort die abgestorbenen Rückstände von Pflanzen und
Pflanzenfressern. Das klingt nach Arbeit für die (Bio-)Tonne, ist aber ein
wichtiger Beitrag.
Dank der
Kellerassel werden die Nährstoffe, die Pflanzen und Pflanzenfresser vorher
aufgenommen hatten, wieder dem Ökosystem zugeführt.
Sie
macht die alltägliche Drecksarbeit, gewöhnlich ist die Kellerassel deswegen
aber auf keinen Fall. Sie sieht zwar aus wie ein Käfer, also ein Insekt – ist
aber ein Krebs. Sie hat zwar
Kiemen,
ist aber kein Fisch (und schwimmen kann sie ebenfalls nicht). Ihre nächsten
Verwandten sind Krebstiere, und sie ist die einzige von ihnen, die es geschafft
hat, dauerhaft an Land zu leben.
Insgesamt
gibt es 3.500 Asselarten. Die ältesten fossilen Kellerasseln sind 50 Millionen
Jahre alt. Da die wichtigsten Familien aber auf allen Kontinenten zu finden
sind, müssen sie sich
entwickelt
haben, bevor die Kontinente auseinander drifteten – also vor rund 160 Millionen
Jahren.
Wie der
Name schon verrät, lebt die Kellerassel gern dort, wo Menschen sind und wo es
dunkel und schön feucht ist, egal ob draußen in der Natur unter einer
Laubschicht oder in
der
häuslichen Waschküche.
Nichts
lassen sie dabei verkommen. Die Tiere fressen sogar ihren eigenen Kot, damit
auch ja kein Nährstoff vergeudet wird. Wahrscheinlich würden sie auch ihren
eigenen Urin trinken,
wenn sie
denn welchen produzierten. Andere Lebewesen fürchten die Giftigkeit des
Ammoniak und wandeln ihn in Urin um. Kellerasseln sind da effektiver: dünsten
das Ammoniak-Gas
durch
ihr Exoskelett aus und sparen sich die Energie, die das Umwandeln kosten würde.
Wer sich
fortlaufend mit solch delikaten Angelegenheiten wie Müll und Kot befasst,
braucht ein gutes Immunsystem. Das der Kellerassel erkennt und unterscheidet
Bakterien, denen es früher
schon
einmal begegnet ist und fährt entsprechend hoch. Für Menschen ist das völlig
normal, für nicht ganz so ausgefeilte Krebstiere hingegen eine echte
Besonderheit.
Doch
auch das beste Immunsystem kann nichts gegen Fressfeinde ausrichten. Davon hat
die Assel viele. In Fachkreisen wird sie als nützliche Diätkost geschätzt.
Kröten, Maulwürfe und Co. verzehren sie mit Vergnügen, ist die Assel doch
besonders reich an Kalzium. Verglichen mit anderen Krabbeltieren enthält sie
bis zu 40-mal mehr Kalzium, das ihren Knochen- oder genauer Exoskelett-Bau
stärkt.
Doch
nicht nur Kalzium speichern die Tiere besonders gut, auch andere Metalle nehmen
sie auf. Je höher deren Konzentration in der Erde ist, desto größer werden die
Asseln.
Metalle
wie Kupfer, Zink, Cadmium, Chrom und Eisen scheinen sie aufzunehmen und in
kleinen Fettkügelchen einzulagern. Deswegen macht sich der Mensch die
Kellerassel auch zunutze: als Metalldetektor.
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